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Gasoline Stations –
Die
typologische Untersuchung eines verschwindenden Stadtbausteins
Tankstellen: Infrastrukturräume für das Auto, Nahversorger, Aufenthaltsräume, Nostalgieräume, Angsträume, leuchtende Landmarken und vieles mehr. Diese kleinen, uns sehr vertrauten Typologien stecken voller unterschiedlicher Funktionen und sehen doch überall gleich aus. Egal, ob im "Nirgendwo" oder im hochverdichtenden Stadtzentrum, der Aufbau ist ähnlich – ein kleiner Kubus als Verkaufsraum, davor ein großes ausladendes Dach, das sich zum Straßenraum hin öffnet, große Werbezeichen und auffällige Farben, die in der Nacht die Tankstelle in grelles Licht hüllen.
In diesem Seminar untersuchen wir die Typologie der Tankstelle vor dem Hintergrund, dass diese zunehmend aus unserem Stadtbild verschwinden. Denn der Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsformen und die Elektromobilität führt allmählich zur Obsoleszenz der klassischen Mineralöltankstelle und lässt sie in einigen Jahrzehnten zum Relikt eines fossilen Zeitalters werden.
Teil 1 – Inventur: Am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main werden alle Tankstellen, die in Betrieb sind, inventarisiert (1), auf ihre architektonischen Eigenschaften untersucht (2) und in den stadträumlichen Kontext gesetzt (3).
Teil 2 – Prototypen: Im zweiten Teil des Seminars wird die Methode der Typenbildung angewendet. Aus den inventarisierten Tankstellen werden Prototypen herausgefiltert und im Anschluss näher analysiert.
1. Treffen: Montag, der 22.04.23, 10 Uhr, Raum 3108, ASL-Neubau