Kann sich Kassel aus der Umklammerung des Verkehrs befreien? 1982 betrieb Lucius Burckhardt „die künftige Möglichkeit einer documenta urbana als Ergänzung zu der documenta und als Diskussion mit der Kasseler Bevölkerung“. Anläßlich der Documenta 7 schuf Burckhardt die Aktion „documenta urbana - sichtbar machen“. Er dokumentierte dafür 15 Orte in Kassel, die hinsichtlich ihrer stadtplanerischen, verkehrsmäßigen, städtebaulichen oder wirtschaftlichen Qualität als problematisch zu bezeichnen sind. Für diese Orte wurden Beiträge, Ideen und Entwürfe gesammelt, die im Einzelnen vorgestellt und veröffentlicht wurden. 40 Jahre später stehen fast alle dieser Orte noch immer vor derselben Problematik: wie Schollen, werden Stadtteile durch die Dominanz der Straßen zerschnitten und verhindern eine räumliche Vernetzung. Freiflächen sind versiegelt und dem fließenden oder ruhenden Verkehr gewidmet. Beziehungen zwischen Gebäuden und dem öffentlichen Raum bestehen kaum, Nutzungen werden funktionalisiert und räumlich begrenzt.

Unser Projekt beschäftigt sich mit zwei Orten der Burckhardt’schen Aktion aus dem Jahr 1982, dem Lutherplatz und dem umliegenden Viertel vor dem Hauptbahnhof. Während des Semesters erarbeiten wir Entwürfe, die präzise Bestandsumnutzungen, neue Vernetzungsstrategie bestehender Blöcke, begrünte Freiräume als Konnektoren und die sukzessive Veränderung der Straßenräume ermöglichen. Gefordert ist eine Stadt der belebten Fußwege, der öffentlichen Passagen, aktiver Erdgeschoßzonen und vielfältiger Nutzungsangebote.

Das Projekt ist Teil der Summer School der Konferenz „Anders Bauen”, die vom 16. bis 17.06. in Kassel stattfinden wird. Zusammen mit dem Projekt muss das Begleitseminar „Eingriff in die Stadt Kassel - Sichtbarmachen“ belegt werden

Termine Projekt und Begleitseminar (verpflichtend)

Das Projekt und das Begleitseminar findet immer Freitags von 14:00-18:00 Uhr statt

Unser erstes Treffen findet am Freitag, 22.04.22 um 14:00 Uhr statt​

Aufgabe für den 22.04.22

Zum ersten Termin sollen alle Teilnehmer*innen im Gebiet (gelber Kreis) einen Film (60 Sek.) von einer bisher undurchdringbaren Verbindung, einem bisher nicht öffentlichen Ort oder einem weiteren Potentialort machen. 

Arbeitsplattform ist Miro und Zoom oder Präsenz nach Vorgabe Uni Kassel