Wir leben in einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft, die von ihren Mitgliedern eine hohe Ambiguitätstoleranz ver-
langt. Die Vereinbarung sich häufig widersprechender Anforderungen führt oftmals in therapeutisch gestützte Sinnsuche- und Iden
titätsprozesse, die, sobald sie problematisch werden, als psychische Erkrankungen etikettiert werden. Thematisiert wird psychische Krankheit als soziale Abweichung, die besondere soziale Verfahren verlangt. Ausgehend von Konzepten vergesellschafteter Identität des Symbolischen Interaktionismus und des Sozialkonstruktivismus wird die Skandalisierung von Therapiebedarf kritisch im Hinblick auf die Soziale Arbeit diskutiert. Es werden theoretische und empirische Texte gelesen und im Seminar diskutiert. Die Bereitschaft zur kritischen und aktiven Teilnahme wird vorausgesetzt. Zugelassene Studierende melden sich bitte im Moodlekurs an.