Der Orientierungskurs zu spanischer Geschichte und Landeswissenschaften soll einen Überblick über die historischen Grundlagen der spanischen Gesellschaft vermitteln. Ein Rückblick in mehreren Teilen widmet sich der Einigung des Reiches im späten Mittelalter, der (Rück-) Eroberung der iberischen Halbinsel und dem Ausbau und Niedergang des Spanischen Imperiums, sowie der Entstehung und Verschärfung politischer, sozialer und kultureller Gegensätze vom 15. bis zum 19. Jahrhundert als Vorgeschichte der dann fokussierten Ereignisse und Entwicklungen im 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt im Folgenden auf der Geschichte des Landes seit 1898: Vor allem mit Blick auf ihre Bedeutung für die heutige politische Kultur und das nationale Selbstverständnis Spaniens werden die Entwicklungen der politischen Geschichte nachgezeichnet. Der Akzent wird auf der prägenden Wirkung zentraler Ereignisse und Phasen der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts liegen: vom Verlust der spanischen Kolonien, über die kurze Phase der Zweiten Republik, den Bürgerkrieg und das Franco-Regimes bis zum Übergang zur Demokratie und der Geschichte des demokratischen Spanien seit den 1970er Jahren. Dabei werden übergeordnete sozial- und kulturhistorisch relevante Strukturzusammenhänge in den Blick kommen, beispielsweise die Rolle des Katholischen Glaubens für das spanische Selbstverständnis, die fortgesetzten Spannungen zwischen Zentralstaat und (einzelnen) Regionen sowie der erinnerungspolitische Umgang mit Kriegs- und Diktaturerfahrung.