Der spanische Bürgerkrieg (Juli 1936 bis April 1939) als europäischer Konflikt auf spanischem Boden erregte schon zeitgenössisch international mediale Aufmerksamkeit. Inzwischen ist er kontroverser Gegenstand von ebenfalls medial verhandelten spanischen und internationalen Erinnerungskulturen. Als Teil dieser Erinnerungskulturen sind zahlreiche textliche, visuelle und audio-visuelle Zeugnisse des Krieges auf staatlich-institutionelle oder private Initiative hin digitalisiert worden, die Anzahl digitaler Erinnerungsinitiativen zum Spanischen Bürgerkrieg ist inzwischen immens. Aufbauend auf diesem Material soll der Krieg im Seminar unter der Perspektive einer Digitalisierung von Geschichte und Erinnerungskulturen betrachtet werden. Dazu wird zunächst das Verhältnis zwischen kollektivem Gedächtnis und Digitalisierung geklärt. In einem zweiten Schritt werden einzelne Dimensionen der Digitalisierung von Erinnerung am konkreten Beispiel des Bürgerkrieges erläutert. Schließlich werden ausgewählte digitale Erinnerungsprojekte und Materialsammlungen zum Spanischen Bürgerkrieg gemeinsam analysiert.