HS – Konsequentialismus; Modul 06 + MA 03, Do 16-18°°. 20-30 Personen

Konsequentialisten denken, dass die moralische Richtigkeit einer Handlung von der Beschaffenheit ihrer Konsequenzen, von der Güte der von ihnen herbeigeführten Sachverhalte abhängt. Das hat zur Folge, dass auch ‚schlimme‘ Handlungen moralisch erlaubt oder gar geboten sind, wenn nur durch solche eine insgesamt bessere Konsequenzenlage herbeigeführt werden kann. Der Zweck kann viele Mittel heiligen. Das konfligiert hartnäckig mit tiefsitzenden Intuitionen, denen zufolge für den guten Zweck nicht alles erlaubt ist: Manche Handlungen - etwa Folter oder die Verurteilung eines Unschuldigen - halten viele auch dann für moralisch verboten, wenn nur dadurch schlimme Konsequenzen zu verhindern sind.

Das Seminar wird anhand zentraler Texte der Frage nachgehen, ob und ggf. wie diese Einstellungen miteinander zu versöhnen sind. Dazu wird zuerst der Begriff des Konsequentialismus geklärt und dann untersucht, welche Gründe für diesen und für seinen deontologischen, an Rechten orientierten Widerpart sprechen.

Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft voraus, einen der Seminartexte in einem kurzen Referat darzustellen.

Die ausgewählten Texte werden ab Anfang Oktober auf einer moodle-Plattform zur Verfügung gestellt.

Zur Vorbereitung empfohlen:

Bernard Williams: Kritik des Utilitarismus; Klostermann 1979

Jeremy Waldron (ed.): Theories of Rights; Oxf. UP 1990

Samuel Scheffler (ed.): Consequentialism and Its Critics; Oxf. UP 1991