Als Bildungsziel gilt die Ermächtigung von Individuen zur eigenen Persönlichkeit und selbstständigen Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft. Die bedeutende Rolle von Bildungsprozessen für die Vorbereitung von Individuen auf dieses selbstbestimmte Leben in der Gesellschaft rückt in Zeiten der digitalen Transformation besonders in den Fokus. Wir werden uns damit beschäftigen, was der digitale Wandel für die Bildung bedeutet und wie digitale Technologien Bildungsprozessen verändern (beispielsweise durch die Art der Informationsbeschaffung, Kommunikation und Vernetzung). Die bildungssoziologische Perspektive kann hierbei dazu beitragen verschiedene Rahmenbedingungen und individuelle wie auch gesellschaftliche Folgen von Bildungsprozessen in den Blick zu nehmen. Ein qualitativer Zugriff bietet die Chance einer ganzheitlichen Perspektive auf das Erleben des digitalen Wandels in Bildungsprozessen und berücksichtigt auch individuelle Faktoren wie eigene Erfahrungen oder Erwartungen.

Im ersten Teil der zweisemestrigen Veranstaltung erschließen wir uns theoretische Zugänge zur Bildungsforschung und schauen uns gemeinsam verschiedene qualitative Forschungsansätze an, mit denen das eigene Projekt erhoben und ausgewertet werden kann. Ziel ist es, im Wintersemester 22/23 ein eigenes Forschungsinteresse zu entwickeln, einen Leitfaden für das Interview zu erstellen, die Auswahl einer Zielgruppe für die Forschung zu treffen und die Akquise von Teilnehmenden vorzubereiten. Darauf aufbauend wird in Kleingruppen ein eigenes Forschungsdesign entwickelt welches im Sommersemester umgesetzt wird.