Geschichte der Soziologie

Die Soziologie ist eine vergleichsweise junge Disziplin. Die Anfänge soziologischen Denkens lassen sich, bezieht man sich auf grundlegende Denker wie August Comte, Herbert Spencer oder Karl Marx, auf das frühe 19. Jahrhundert datieren. Als eigene Wissenschaft und akademisches Lehrfach etablierte sie sich allerdings erst um 1900 (Kruse 2008; Müller 2021). Schließt man an diese beiden ersten Phasen an, die Anfänge der Soziologie und ihre Institutionalisierung, lassen sich fünf Phasen der Soziologiegeschichte unterscheiden: auf ihre Institutionalisierung um die Jahrhundertwende folgte im 20. Jahrhundert der Faschismus und Zweite Weltkrieg, die Nachkriegszeit und schließlich eine jüngere Phase der Soziologie seit Mitte der 1970er Jahre (Kruse 2008; Korte 2017).

Wozu aber sollte man sich überhaupt mit der Geschichte der Soziologie beschäftigten? Wir wollen uns im Rahmen dieses Seminars vor allem aus zwei Gründen mit ihr beschäftigen. Einerseits wird es darum gehen einen Überblick über die historischen Kontexte erarbeiten, in denen die Soziologie als Disziplin entstanden ist. Andererseits wollen wir uns – vermittelt über die Lektüre von Klassikern der Soziologie – vertiefend mit dem soziologischen Denken zu beschäftigten.

Ziel des Seminars ist es also, sich entlang der Systematisierung verschiedener Phasen der Soziologiegeschichte und über die Lektüre von ausgewählten soziologischen Klassikern mit der Entstehung der Disziplin zu beschäftigten, sich aber auch vertiefend ins soziologische Denken einzuüben.

Literatur:

Korte, Hermann (2017): Einführung in die Geschichte der Soziologie. 10., ergänzte und aktualisierte Auflage. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Kruse, Volker (2008): Geschichte der Soziologie. Konstanz: UVK).

Müller, Hans-Peter (2021): Krise und Kritik. Klassiker der soziologischen Zeitdiagnose. Berlin: Suhrkamp.