Die extreme Rechte ist "Teil der Geschichte der Demokratie in Deutschland" (Gideon Botsch) - zeitgleich mit dem demokratischen Aufbruch in Westdeutschland nach 1945 begannen auch rechte Akteur:innen mit ihrer Reorganisation. Seither hat sich das rechte Milieu ausdifferenziert, immer wieder verjüngt, und das eigene ideologische Rüstzeug in Auseinandersetzungen mit dem jeweiligen Zeitgeist angepasst.

Das Seminar wird sich diesem heterogenen Spektrum auf verschiedenen Ebenen nähern: Neben Zäsuren, wie Parteigründungen & -verboten oder den liberalisierenden Impulsen der 1960er Jahre, soll das ideologische Arsenal im Spannungsfeld von Kontinuität und Wandel ebenso untersucht werden, wie staatliche und zivilgesellschaftliche Reaktionen auf die Herausforderung(en) von rechts. Ziel des Seminars ist es, gemeinsam die Genese der bundesdeutschen Rechten herauszuarbeiten und weltanschauliche Kernbestände zu identifizieren.

Wichtig: Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur regelmäßigen und vertieften Textarbeit zwingend voraus. Zudem wird die Auswahl an Sekundärliteratur durch die Arbeit Primärquellen ergänzt - d.h. im Rahmen dieses Seminars werden notwendigerweise regelmäßig Texte mit rassistischen, antisemitischen und allg. menschenfeindlichen Positionen gelesen, diskutiert und analysiert.