Ziel der Empiriepraktika ist es, dass Sie die in den Vorlesungen vermittelten Methoden der Datenerhebung und -analyse nun konkret anzuwenden lernen. Dies geschieht stets exemplarisch an einem Thema bzw. einer konkreten Fragestellung. Ausgewählt habe ich hierfür „Nachhaltiges Arbeiten“. Hier ist bereits von Interesse: Was definieren Menschen überhaupt als „Arbeit“? Welchen Stellenwert nimmt diese im Alltag ein, und welchen Einfluss hat sie auf die Lebensführung? Im Zuge der Debatte um die Sustainable Development Goals steht dabei zur Diskussion: Wie lässt sich nachhaltig(er) arbeiten? Diese Frage können wir auf die Effekte von Arbeit beziehen, ebenso aber auch (hier soll der Fokus liegen) auf die individuellen Herangehensweisen an Arbeitsaufgaben und den Umgang mit eigenen Ressourcen. Was konterkariert z. B. die Gesunderhaltung oder die sogenannte „Work-Life Balance“? Welche Rolle spielt hierbei die betriebliche Leistungspolitik? Antworten auf derlei Fragen sind für den späteren eigenen beruflichen Einsatz relevant, vor allem aber auch von Interesse in Berufsfeldern wie dem Personalwesen, der öffentlichen Verwaltung, Verbänden, Gewerkschaften o.ä. In der zweisemestrigen Veranstaltung möchte ich Ihnen vermitteln, welche qualitativen Erhebungsmethoden für die Fragestellung geeignet sind. Sie werden ein Erhebungsinstrument entwickeln lernen und dieses selbst erproben: leitfadengestützte Interviews. Diese führen Sie in der Vorlesungspause durch, um sie dann gemeinsam im Sommersemester 2023 auszuwerten und die Ergebnisse zu präsentieren.