Ziel des Seminars ist es, einen Überblick zu verschaffen über die zentralen und aktuellen Ansätze in der Philosophiediaktik, indem ihre Genese (von der Kant-Hegel-Kontroverse über die Martens-Rehfus-Debatte bis zur Kompetenzorientierung) nachvollzogen wird, denn vieles wird schlagartig verständlich und der kritischen Reflexion zugänglich, wenn man es historisch einordnen kann.

Auch das implizite Philosophieverständnis der didaktischen Positionen soll thematisiert werden: Wie repräsentiert sich philosophisches Wissen?  Ist das philosophische Denken immer schon dialogisch? Ereignet es sich gar wesensmäßig in der Vermittlung, z. B.  im Gespräch? Wo sind die Grenzen der Vermittlung?

Ganz nebenbei dient diese Reflexion auch der Selbstverortung: Auf die Schule bezogen stellen sich hier zentrale Fragen zum Selbstverständnis des Faches und zur Lehrerrolle: Welche Legitimation hat das Fach Philosophie in der Schule? Warum sollten Schüler und Schülerinnen das Fach Philosophie wählen? Wie definiere ich meine Aufgabe als Philosophielehrer/in in der Institution Schule? Jeder sollte hier in der Lage sein, sich begründet zu positionieren.