Gegen Ende des 20. Jahrhunderts galt Kuba als die "letzte sozialistische Bollwerk" der westlichen Hemisphäre. Über viele Jahrzehnte war die kubanische Wirtschaft durch eine Planwirtschaft, eine hohe Außenabhängigkeit und eine monostrukturierte, hauptsächlich auf die Zuckerproduktion ausgerichtete Landwirtschaft gekennzeichnet. Im sozialen Bereich war Kuba bekannt für seine guten Leistungen im Bildungswesen, seine überdurchschnittliche Gesundheitsversorgung und seinen beispielhaften Kampf gegen Armut und soziale Ungleichheit. Die kubanische Revolution geriet nach der Auflösung des sowjetsozialistischen Blocks ab 1989 in eine schwere Wirtschaftskrise mit starken sozialen und politischen Auswirkungen. Die Insel wurde politisch und wirtschaftlich immer stärker isoliert.  Diese verstärkte einen Verfallsprozess, der das gesamte wirtschaftliche und soziale Gefüge des Landes aushöhlte und die Ungleichgewichte im Gesundheits- und Bildungswesen sowie die soziale Ungleichheit in die Höhe schnellen ließ. Seither hat Kuba verschiedene wirtschaftliche und soziale Reformen durchgeführt, um der Krise zu begegnen und neue Entwicklungsperspektiven zu eröffnen. Diese neuen Maßnahmen stellen Kuba aber vor neue große Herausforderungen. Das Seminar bietet einen Überblick über die Entwicklungen Kuba von 1959 bis heute, analysiert das wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Panorama und diskutiert die Perspektiven des Landes im 21. Jahrhundert.