Die soziologische Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu versteht verschiedene Felder wie Religion, Politik oder Wissenschaft als je eigenständige „Kapitalismen“. Soziale Ungleichheit erscheint hier als ungleiche Verteilung von künstlerischem, wissenschaftlichem, politischem Kapital. Bekannt ist auch seine Unterscheidung von sozialem, kulturellem und ökonomischem Kapital.

Ein etwas anders gebauter, aber vergleichbarer Ansatz ist die soziologische Theorie der Erfolgsmedien (Parsons, Habermas, Luhmann). Sie vergleicht so unterschiedliche Phänomene wie Geld, Macht, Wahrheit, Aufmerksamkeit und Liebe miteinander. Als „Medien“ verstanden, motivieren sie zu bestimmten Handlungen (z.B. aus Zwang oder Einsicht) oder dazu, die Welt auf eine bestimmte Art zu sehen. Selbstverständlich sind auch Medien wie Geld oder Wahrheit ungleich verteilt.

Im Seminar schauen wir uns diese beiden Theorien an, überlegen, inwieweit sie sich kombinieren lassen und welche Sicht auf soziale Ungleichheit sie ermöglichen.