Inwieweit kann die nachwievor mangelnde Thematisierung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Schulen und (staatlichen) Bildungsinstitutionen als Ausdruck eines eklantanten "Demokratiedefizits" in Deutschland identifiziert werden? Was hat Demokratie und Demokratiebildung überhaupt mit Heteronormativität und der Diskriminierung von LGBTIQ*-Personen zu tun? Welche Rolle kann und soll LGBTIQ*-Geschichte, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sowie Homo-/Queer-/Trans* und Inter*feindlichkeit im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit spielen? Welche Ressourcen und welche Erkenntnisse wurden innerhalb von LGBTIQ*-Bewegungen entwickelt, um Gewalt/Diskriminierung von LGBTIQ*-Personen als (demokratie-)politisches Problem zu identifizieren sowie Heteronormativität aktiv zu entselbtverständlichen, vielleicht sogar zu „verlernen“?

Das Seminar vermittelt zum einen wichtiges Grundwissen zum Thema Demokratie-/Bildung aus Perspektive der queeren Politikwissenschaft und den politikwissenschaftlichen Gender Studies. Darüber hinaus lädt das Seminar dazu ein, LGBTIQ*-Bewegungen als zentrale „demokratierelevante“ bzw. „demokratiefördernde“ (Wissens-)Ressourcen und Räume wahrzunehmen sowie deren Bedeutung für die (eigene) schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu reflektieren. Was kann ich als zukünftige Lehrer*in oder Bildungsarbeiter*in in und von LGBTIQ*-Bewegungen lernen?