Im Rahmen dieses Methodenseminars werden wir uns mit der Frage beschäftigen, inwiefern verschiedene politische Räume, Initiativen, Organisationen oder soziale Bewegungssegmente in Kassel und im Kasseler Umland (z.B. ökologische Kollektive/Landkommunen, feministische, queere antirassistische, migrantische Organisationen, Klimabewegungen, Parteien) „utopische Momente“ aufweisen bzw. als „gelebte Utopien“ analysiert werden können: Wie wird hier daran gearbeitet, etwas „Wünschbares“ im Hier und Jetzt umzusetzen? Welche Zukunftsvorstellungen oder „alternativen“ Gesellschafts- und Politikkonzepte werden hier jeweils entwickelt und erprobt?

Im Rahmen dieses qualitativen Methodenseminars werden wir uns zunächst in einem theoretisch-konzeptuellen Teil mögliche bzw. schon existierende Forschungszugänge und –perspektiven im Feld Utopien erarbeiten (u.a. „gelebte Utopien“, „präfigurative Politiken“, „Heterotopien“, „konkrete Utopien“) bzw. uns insgesamt mit dem Konzept „der Utopie“ auseinandersetzen. Darauf aufbauend wird dann in kleinen Projektgruppen ein „Forschungsdesign“ entwickelt, und anschließend werden unterschiedliche Initiativen im Rahmen einer qualitativen "Feldforschungsphase" untersucht.

Dieses Seminar eröffnet die Möglichkeit, fundierte und gegenstandsbezogene Erfahrungen in der Anwendung qualitativ-sozial-/politikwissenschaftlicher Methoden zu sammeln sowie die unterschiedlichen Stationen und die praktischen und forschungsethischen Herausforderungen qualitativ-empirischer Forschung kennenzulernen.

Unter Umständen können Studierenden diese Lehrveranstaltung für die Vorbereitung ihrer Masterarbeit nutzen, sofern das gewählte Thema in den vorgegebenen Rahmen fällt. Vorzeitige Interessensbekundungen sind willkommen!