Ausgangspunkt des Projekts ist die Erkenntnis, dass unsere Art zu leben und zu wirtschaften sich in den nächsten Jahren umfassender und radikaler als bisher in Richtung größerer Nachhaltigkeit ändern muss, um die ökologischen Grenzen unseres Planeten nicht weiter zu überschreiten. Ökologische Themen sind dabei unauflösbar mit sozialen und ökonomischen Fragen verbunden, weswegen von sozial-ökologischen Transformationen gesprochen wird. Diese Transformationen müssen auch den Naturschutz sowie die Nutzung, Gestaltung und Entwicklung von Landschaften und Regionen einbeziehen; gleichzeitig kann der Naturschutz dabei zu einem wichtigen Impulsgeber werden (Leibenath et al. 2021).

 In dem Studienprojekt sollen aktuelle Denkansätze wie „Transformativer Naturschutz“ (Fougères et al. 2020; vgl. auch Büscher & Fletcher 2020), „Transformative Governance“ (Visseren-Hamakers et al. 2021) und „Transformationskapazität“ (Wolfram 2019) genutzt werden, um Möglichkeiten und Perspektiven einer transformativen Landschafts- und Regionalentwicklung am Beispiel unterschiedlicher deutscher Biosphärenreservate zu untersuchen. Biosphärenreservate bieten sich für ein derartiges Studienprojekt in besonderer Weise an, weil diese Großschutzgebiete ohnehin als Modellregionen nachhaltiger Entwicklung dienen sollen. Sie bilden somit mögliche Reallabore (Bergmann et al. 2021) für sozial-ökologische Transformationen, mit denen der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen mit den ökonomischen und sozialen Bedürfnissen der Menschen in Einklang gebracht werden soll.

Das Studienprojekt verbindet seminaristische Elemente (Ausarbeitungen und Referate) mit Akteurs-orientierten Methoden (Einzel- und Gruppeninterviews) sowie planerisch-strategischen Arbeitsschritten. Für Bachelor-Studierende wird der Schwerpunkt vor allem darauf liegen, sich mit dem Themenfeld ‚Naturschutz und Regionalentwicklung‘ am Beispiel von Biosphärenreservaten vertraut zu machen und anwendungsorientierte Konzepte zu erstellen. Master-Studierende sind hingegen eingeladen, stärker theoriegeleitet vorzugehen und planerisch-analytische Fallstudien zu erarbeiten.

Das Studienprojekt wird in Zusammenarbeit mit Nationale Naturlandschaften e. V. durchgeführt, dem Dachverband der Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke und Wildnisgebiete in Deutschland (https://nationale-naturlandschaften.de).