Theorie und Praxis der Stadtplanung kristallisierte sich immer im konkreten Zusammenhang mit der Anlage neuer Städte oder von Stadterweiterungen heraus. Deshalb verfolgt dieses Seminar die Geschichte urbanistischer Gestaltung in Europa in der Frühen Neuzeit anhand von repräsentativ ausgewählten Fallbeispielen. Dabei wird erkennbar, wie utopische Stadtentwürfe auf die Realität der städtebaulichen Erneuerung eingewirkt haben, die zugleich von politischen und gesellschaftlichen Geltungsansprüchen, von pragmatischen Notwendigkeiten und rechtlichen Normen geprägt wurde. Aus der Betrachtung realisierter urbanistischer Projekte läßt sich ablesen, welche Leitbilder und welche gesellschaftlichen Nutzungsanforderungen die klassische europäische Stadt geformt haben und wo ihre Grenzen lagen. Der zeitliche Horizont reicht von der Renaissance bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Für Studienanfänger (BA ab 2. Fachsemester)! Teilnahmevoraussetzungen: Regelmäßige Anwesenheit, Übernahme eines (Ko-)Referates und (bei benotetem Leistungsnachweis) schriftliche Hausarbeit.

Literatur

Heigl, Franz: Die Geschichte der Stadt von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, Graz 2008; Benevolo, Leonardo: Die Geschichte der Stadt, Frankfurt am Main 92007; Delfante, Charles: Architekturgeschichte der Stadt von Babylon bis Brasilia, Darmstadt 1999: Kruft, Hanno-Walter: Städte in Utopia. Die Idealstadt vom 15. bis zum 18. Jahrhundert zwischen Staatsutopie und Wirklichkeit, München 1989; Braunfels, Wolfgang: Abendländische Stadtbaukunst. Herrschaftsform und Baugestalt, Köln 31979; Mumford, Lewis: Die Stadt. Geschichte und Ausblick, 2 Bd.e, München 1979