Dieses Seminar möchte eine Einführung in die wichtigsten Entwicklungen des interdisziplinären, internationalen und gesamtkulturellen Forschungsfeldes des Memory Studies geben.

Das Seminar wird in den Blick nehmen, wie zeitgenössische, global agierende bildende Künstler*innen sich mit (historischen) Ereignissen, Fragen der Auf- und Verarbeitung von Vergangenheit auseinandersetzen und auf welche Diskurse sowie Begriffe sie dabei zurückgreifen. Im Zentrum stehen die von ihnen verwendeten Darstellungsweisen, Medien, Techniken und Materialien. Aufgrund der weitverzweigten Forschungen wird hier eine kulturwissenschaftliche Perspektive im Fokus stehen, in der Erinnerungen, Kultur und Medien als miteinander verwoben begriffen werden. 

Ziel des Seminars ist es, in aktuelle Grundlagen der kulturwissenschaftlichen Erinnerungsforschung einzuführen und dabei bestimmende Konzepte wie Erinnerungskulturen, kollektives und kommunikatives Gedächtnis, Gedächtnisrahmen und Erinnerungsorte anhand praktischer, künstlerischer Beispiele gemeinsam zu diskutieren: 

Was wissen wir über das Verhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart bzw. Zukunft? Was ist eine Praxis des Erinnerns und welche ästhetischen Formen der Vergegenwärtigung werden eingesetzt? Wie fungieren Kunstwerke als Medien des Gedächtnisses? Was bedeutet (Re-)Medialisierung? Welche Strategien zur Inszenierung von Erinnerungen und zum Umgang mit Abwesenheit bestehen in den Künsten? 

Ein Blick auf andere „Medien der Erinnerung“, wie Literatur, Film oder Theater, wird die Diskussion ergänzen.