Musikdidaktik ist die Theorie und Praxis des Lernens und Lehrens von Musik. Musikdidaktische Modelle und Konzeptionen beanspruchen, im Hinblick auf die Unterrichtspraxis Orientierung über die Ziele, Inhalte und Methoden zu geben. Im Hinblick darauf reflektieren sie die Voraussetzungen, Möglichkeiten, Folgen und Grenzen des Lernens und Lehrens in Musik. Damit geben sie der unterrichtspraktischen Orientierung einen Theorie-Rahmen.

In den letzten rund 25 Jahren hat sich das Verständnis der Musikpädagogik und -didaktik von Musik und von musizierenden Menschen grundlegend verändert: Musik wird heute nicht mehr alleine als klingendes Objekt bzw. als Werk gesehen, sondern in einem umfassenderen Sinn als etwas, das von Menschen für Menschen gemacht wird: Musik als eine gesellschaftliche Praxis im kulturellen Kontext der Menschen, die mit ihr umgehen. Für die Musikdidaktik und musikdidaktisches Denken hatte dies entscheidende Konsequenzen: Musikalische Werke rückten in den Hintergrund, ins Zentrum hingegen das musikalische und musikbezogene Handeln und die musikalisch-ästhetische Erfahrung der Menschen.

Im Seminar geht es um die heute aktuellen musikdidaktischen Standpunkte und ihre Entstehung sowie um die von ihnen ausgehenden Impulse für die Praxis des Musikunterrichts in der Schule. Im Vordergrund stehen musikdidaktische Positionen im deutschsprachigen Raum. Ergänzend treten Ausblicke auf die musikdidaktische Diskussion vor allem in Nordamerika und England hinzu.