Gesellschaften sind dynamische Gebilde, die sich mal stärker und mal schwächer einem internen wie externen Anpassungsdruck ausgesetzt sehen. Dennoch ist in der Geschichte der Menschheit nur eine vergleichsweise überschaubare Anzahl von umfassenden Umbrüchen auszumachen. Gemeint sind große Transformationen, welche die Art des Zusammenlebens, der Regierungsform, des Produzierens und des Wirtschaftens revolutionär veränderten. Die multiplen Herausforderungen, denen sich die Menschheit gegenwärtig gegenüber sieht, deuten an, dass erneut eine solch große Transformation bevorsteht oder wir uns bereits in einem solchen Prozess befinden. Wesentlicher Treiber hinter diesem Prozess ist der global fortschreitenden Klimawandel. Hierdurch stellt sich unausweichlich die Frage, ob eine große Transformation von der Menschheit selbst gestaltet werden kann oder durch zunehmend verschlechterte Rahmenbedingungen erzwungenermaßen herbeigeführt wird. Die Vereinten Nationen haben die Dringlichkeit erkannt und mit der Formulierung der SDGs 2015-2030 reagiert; eine globale Agenda zur nachhaltigen Transformation der menschlichen Gesellschaften.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung setzen wir uns mit dem Transformationsbegriff und klassischen bis aktuellen Debatten der Transformationsforschung auseinander. Anschließend blicken wir auf zentrale gesellschaftliche Subsysteme (Energie, Mobilität, Rohstoffe) in denen wir die Transformationspläne der SDGs auf verschiedener Ebene diskutieren werden.