Seminar von Sandra Spoo

drei mal vier


„Ich fange mit einer bestimmten Absicht an, und dann wird etwas ganz anderes daraus.“

Pablo Picasso


Wir beginnen ein Projekt, haben Ideen, denken nach und recherchieren.

Ein üblicher Start im Designprozess, aber der entscheidende Punkt ist das MACHEN.

In diesem Seminar wollen wir aktiv durch verschiedene praktische Übungen den Designprozess voranbringen. Gibt es Methoden und Hilfestellungen, den individuellen Designflow aufrecht zu erhalten und einen persönlichen kreativen Rhythmus zu finden? Diesen Fragen werden wir ebenso wie den unterschiedlichen Möglichkeiten der Visualisierung eigener Ideen nachgehen.

Dieses Seminar kann als Ergänzung zum Entwurfsprojekt genutzt werden.


Der Begriff „Einfach / Simple“ scheint der Vergangenheit anzugehören und wird eher mit Schlagworten wie „Form Follows Function“ und mit deren Funktionalitätsdebatte in Verbindung gebracht.

Zu unrecht. Das Einfache kann selbstverständlich langweilig sein. Es kann aber auch überraschen und unerwartet komplex sein. Kompliziert jedoch ist das Einfache nicht. Aber es ist schwieriger, als man denkt: Etwas Einfaches zu entwerfen, das nicht langweilig ist, stellt eine Herausforderung dar, der sich dieses Projekt widmen soll.

Dem Einfachen wird zudem oft zugesprochen, neben der Zeit zu stehen - zeitlos zu sein. Doch kann etwas einfach sein und sich trotzdem den Herausforderungen der Zeit stellen? Produkte müssen heute nachhaltig, partizipativ, sozial, interaktiv, individuell, smart, intelligent, fair, bio, öko und vegan sein – das klingt oft gar nicht mehr einfach. Wir wollen unsere Simple Objects mit all diesen Begriffen konfrontieren und überprüfen, ob sie nicht doch genau der richtige Weg sind.


Die Lust am Entwerfen bildet die Basis für dieses Projekt. Entwerfen kann unglaublich Freude bereiten, wenn es gelingt, Bremsendes beiseite zu lassen und sich von vermeintlichen Zwängen zu befreien. Helfen kann hierbei, ein spezifisches Interesse oder Problem als Ausgangspunkt zu verwenden, und erst einmal darauf zu verzichten, massenkompatibel zu sein oder allgemeinen Bedürfnissen zu entsprechen. Denn was bedeuten diese Begriffe heute? Individualisierung hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, aber auch der Wunsch nach Anerkennung von Diversität in allen Bereichen spielt eine große Rolle.

In diesem Projekt soll zunächst enthemmt und ganz von den eigenen Bedürfnissen ausgehend entworfen werden – jenseits von Normen und Konventionen, jenseits vorauseilender Bewertungsmechanismen. Vielleicht kann der Begriff der Stupid Objects dabei helfen, den Entwürfen Berechtigung zu geben – vielleicht stellt sich aber auch heraus, dass sich genau aus diesem Ansatz heraus, ernsthafte und gesellschaftlich relevante Entwurfsfelder und Problemstellungen entwickeln lassen.