Die Ansätze zur Erhaltung des architektonischen Erbes im Ostblock oder sozialistischen Block waren intern unterschiedlich und unterschieden sich im Allgemeinen von denen in den westlichen oder "kapitalistischen" Ländern. Die sozialistische Denkmalpflege, die durch die Unterdrückung oder sogar das Fehlen von Privateigentum und die relative Unterentwicklung des kommerziellen Kulturtourismus gekennzeichnet war, wurde durch die öffentliche Aufklärung, den unmittelbaren und dringenden Bedarf an Wohn- und Büroräumen und die Anpassung der Vergangenheit an die ideologisch aufgeladenen historischen Erzählungen motiviert. Diese treibenden Kräfte führten zu einem System denkmalpflegerischer Werte, das dem ästhetischen Reiz den Vorrang vor der Authentizität, der Restaurierung und Rekonstruktion den Vorrang vor der Konservierung und dem ganzheitlichen Ansatz der öffentlichen Präsentation von Denkmälern und Ensembles den Vorrang vor der Betonung der klaren Unterscheidung zwischen dem Original und dem Neuen gab.

Unser Kurs wird die Entwicklung und die innere Logik der architektonischen Konservierung im sozialistischen Block nachzeichnen, indem wir uns auf die geographisch weit gefassten Fälle von der Volksrepublik China bis zur Deutschen Demokratischen Republik konzentrieren, einschließlich der asiatischen und europäischen Teile der Sowjetunion, Polen, Jugoslawien und anderen.

Im Einklang mit dem allgemeinen Thema des Semesters "Less:on" werden wir ein besonderes Augenmerk auf die wirtschaftlichen Aspekte der architektonischen Erhaltung in den sozialistischen Ländern legen, wo die Erhaltung oft die langsame Entwicklung der Bauindustrie kompensieren musste. Auch internationale Entwicklungen wie das Europäische Jahr der Denkmalpflege oder die deutsch-deutschen Beziehungen und ihr Einfluss auf die Denkmalpflege werden in das Seminar einfließen. Verwandte Themen, wie die konzeptionelle Deutung des Begriffs Rekonstruktion im innerstädtischen Bauen der DDR und die damit verbundene Stadtplanung, werden ebenfalls in einzelnen Sitzungen beleuchtet.

Das Seminar ist als partizipative Veranstaltung konzipiert. Neben der Lektüre der vorhandenen Literatur wird auch eine aktive Teilnahme erwartet. Alle Studierenden werden während des Seminars ein Referat (20-25 Minuten) halten und ein kurzes Essay (ca. 5 Seiten) schreiben. Die gesammelten Aufsätze aller Studierenden werden nach Abschluss des Seminars in einem Reader gebündelt und aufbereitet. In das Seminar kann auch eine Exkursion integriert werden.

Das Seminar wird sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgehalten.

Es besteht auch die Möglichkeit, während des Seminars eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Um frühzeitige Anmeldung wird hier gebeten.

Der Kurs umfasst den Zeitraum von den ersten Gesellschaften heute. Er betrachtet die Geschichte der Architektur aus einer globalen Perspektive und konzentriert sich auf Verbindungen und Austausch von Wissen und Expertise zwischen verschiedenen Gesellschaften. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem analytischen gegenüber einem formalen Ansatz, wobei der soziale und wirtschaftliche Kontext der Architektur und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft untersucht werden. Jede Vorlesung erörtert das historische Material, indem sie ein aktuelles theoretisches Problem fokussiert, das mit dieser Periode verbunden war. Wir werden uns anschauen, wie bestimmte Arten von Architektur durch verschiedene Länder und Kontinente gereist sind - entweder auf Grund der Verbreitung einer Ideologie, oder der Verfügbarkeit eines bestimmten Materials, oder der Entwicklung einer neuen Technologie, oder einfach nur durch Reisende und ihre Erfahrungen und Eindrücke.

Prüfungsleistung: mündliche Prüfung

From physical megastructures to geoengineering experiments, from protocols underlying digital networks to natural resources powering the machines and gadgets in our daily lives, infrastructures are omnipresent and yet difficult to map. They entail different realities that are stacked on top of each other in ways that are inextricable. The seminar, offered as a collaboration between FB05, FB06, and the Kunsthochschule, will explore how infrastructures organize, structure, and construct geographic and urban space. Together, we will think about such questions as: What is the difference between social, physical, geographic, and environmental space? How is space constructed by infrastructures? What is the environmental role of geoengineering, and how is one to live in its aftermath? How do art and architecture become spatial infrastructure?


In a sense, the relationship between architecture and extraction is intuitive. Buildings are often composites; assembled from material that is removed from mines, forests, and structures that have been conquered or made obsolete. So why did twentieth century architectural critics and theorists insist that we must study the coal mine in order to understand modern design? What can sites of extraction teach us about the nature of labor, energy use, resource management, and the transformation of the environment-- in physical as well as conceptual terms? Drawing on a series of historical essays, contemporary ethnographies, and speculative practices concerning the future of deep space mining and human settlement beyond the surface of the earth, this course challenges students to reconsider the intuitive relationship between architecture and extractive processes, sites, and cultures. Together, we will investigate how the mine has absorbed techniques and technologies developed in design studios, and how has the design studio been shaped by the techniques and technologies of the mining industry. In the era of climate change and the Anthropocene thesis, can we imagine architecture that divests from the extractive industry?

Der industrielle Wohnungsbau galt als eines der sichtbarsten Markenzeichen der DDR. Aber nicht nur die Plattenbauten wurden industriell gefertigt sondern auch die darauf abgestimmte Inneneinrichtung. In diesem Seminar möchten wir daher untersuchen, welchen Einfluss die industrielle Fertigung auf die Innenraumgestaltung der Wohnungen ausübte und wie sie somit auch den Alltag der Bewohner*innen formte.

Wir betrachten die Entwicklungen im Industriedesign der DDR, beginnend in den fünfziger Jahren bis in die späten achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Verknüpfungen zu den Vorreitern wie beispielsweise den Erzeugnissen des Neuen Bauens und zum globalen Kontext sollen in diesem Zusammenhang auch hergestellt werden. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage, wie Möbel- und Produktdesign außerhalb der kapitalistischen Konsumkultur funktionierte und wie die Produkte den Alltag der Bewohner*innen beeinflussten und geprägten.

Analysiert wird die Fragestellung anhand von konstruktiven und gestalterischen Entscheidungen im Industriedesign sowie ideologischen und wirtschaftlich Faktoren welche die Debatte geformt haben. Dabei soll auch die Rolle der Gestalter*innen in diesem Prozess untersucht werden und deren Anspruch an ein sozial verantwortliches Design unter den Umständen einer herrschenden Material- und Ressourcenknappheit.

Prüfungsleistung: Während des Semesters wird jeder Studierende im Rahmen einer Gruppenarbeit einmalig einen Vortrag erarbeiten und präsentieren. Abgestimmt auf die Referatsthemen, wird wöchentlich eine Lektüre zur Vorbereitung auf das Seminar gelesen. Referat und Lektüre bilden die Grundlage für die anschließende Diskussion innerhalb des Seminars. Abschließend entsteht ein Reader mit kurzen Einzelbeiträgen jedes Studierenden.

Ort: Kurt-Schumacher-Straße 25 - Raum 1112
Zeit: dienstags, 14-tägig

What connects us to a place (such as our hometown or the country we come from)? How might our experiences of spatial organization shape our notions of self, how we interact with others, and our sense of community? This seminar foregrounds the constructs of “place” and “space” in order to approach histories of architecture and the built environment through a critical and socially engaged lens. The goals of this interactive and discussion-based seminar are to 1) explore the history of philosophical thinking related to how humans experience designed spaces and the power of place in social, cultural, and political organization 2) provide students with tools to critically engage with the everyday places in which we live, work, and socialize. 

 

Each class meeting will consider a type of space, spatial relationship, and/or a specific place (such as the home, the shopping mall, the nation, the UNESCO heritage site) paired with weekly readings by authors that utilize concepts of space and place to consider issues including authorship, agency, class, race, and gender struggles.

 

Requirements for the seminar are to complete weekly readings, come to class ready to actively participate in discussion, and work on an independent final project. There is no final examination.

 

The language of the class is English.