Wir verorten freilebende Tiere in „der Natur“; die Stadt wird dagegen meist als naturferner, ausschließlich von Menschen hergestellter und genutzter Raum imaginiert. Auch die gegenwärtige Gestaltung und Planung von Architekturen, Freiräumen und Quartieren ist überwiegend anthropozentrisch ausgerichtet. Jedoch bietet der Stadtraum über verschiedene Bebauungs- und Nutzungstypen hinweg Habitate für eine Vielzahl an Tieren.

Folgende Fragen werden uns im Seminar begleiten: Welche Räume und Ressourcen nutzen freilebende Tiere in der Stadt? Wie ist der gängige Umgang mit Tieren und Mensch-Tier-Beziehungen bei der Planung, Gestaltung und Verwaltung von Stadträumen, Infrastrukturen und Gebäuden? Wo sehen die Planungs- und Entwurfsdisziplinen Handlungsbedarf, wo nicht und warum? Welche Rolle können A, S und L dabei spielen, Konflikte zu vermeiden oder zu entschärfen und urbane Räume für Tiere und Menschen gleichermaßen nutzbar zu gestalten?

Über Wahrnehmungsübungen, mit Hilfe von ausgewählten Texten und intensiven Diskussionen erschließen wir uns gemeinsam das Thema. Anschließend werden relevante Diskurse vertieft und für exemplarische Arten/Tiergruppen Anknüpfungspunkte zu A, S und L herausgearbeitet. In jeder Fallstudie werden die Potenziale und Gefährdungen stadträumlicher Situationen für Tiere präzise und ansprechend formuliert, durch Recherchen wissenschaftlich umrissen und auf konzeptueller Ebene aufgezeigt, wie den Herausforderungen mit planerischen und gestalterischen Mitteln im Rahmen von A, S und L begegnet werden kann. Das Seminar stellt den Auftakt zu einer Reihe von Lehrveranstaltungen im Rahmen des 4-semestrigen, geförderten Vorhabens „PerspekTIERwechsel“ dar.

Das Seminar richtet sich an BA-/MA-Studierende aus A, S und L – und an alle, die sich für das Verhältnis von Menschen und den Entwurfs- und Planungsdisziplinen zu freilebenden Tieren in der Stadt interessieren.

Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema in Einzel- und Kleingruppenarbeit sowie die gemeinsamen Diskussionen im Seminar wird der Umgang mit komplexen Aufgabenstellungen und das Entwickeln eigenständiger Forschungsfragen und Darstellungsformen geübt. Für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar ist die aktive Beteiligung an den Treffen und die kontinuierliche, gemeinsame Arbeit Voraussetzung. Prüfungsleistung ist die Präsentation der Ergebnisse Anfang Juli und die Abgabe einer Dokumentation (Reader) in der regulären Abgabefrist des Fachbereichs. Das Seminar ist nach Absprache als Grundlage für eine Studien- oder Bachelorarbeit geeignet.

 

Erstes Treffen: Di, 16.04. 10:00 bis 14:00 Uhr, ASL Neubau Raum 3109

Estland ist eines der östlichsten europäischen Länder und der nördlichste Staat im Baltikum. Seine östliche Landesgrenze verläuft an der russischen Außengrenze. Geschichtlich wurde das Land von verschiedenen Staaten beherrscht, unter anderem von Deutschland während des Mittelalters, von Schweden, Dänemark und Russland. Nach bzw. während des Zweiten Weltkriegs verlor das Land seine Unabhängigkeit aus dem Jahr 1918 bevor es 1991 die Unabhängigkeit wiedererlangte (WDR 2019). Neben der interessanten Geschichte, die Unabhängigkeit und europäischen Zugehörigkeiten betreffend, ist das Land von hoher kultureller Bedeutung, vor allem innerhalb Europas. Dieses Jahr wurde Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands, zur europäischen Kulturhauptstadt gewählt (Mana Kaasik, Visit Estonia 2024). Die Street-Art Szene ist in Estland besonders bedeutsam.

Während der Exkursion wird das Land aus der Perspektive der urbanen Informalität im Freiraum aber auch den umbauten Raum betreffend betrachtet. Dabei werden wir von diversen Fragestellungen geleitet, wie informelle Räume entstehen, welche Kategorien es gibt und wie damit umgegangen wird. Dabei werden wir sowohl Tallin als Landeshauptstadt, Tartu als auch weitere Orte besichtigen und mittels formeller und informeller Methoden analysieren.

Die Exkursion ist für alle Studierenden aus A,S und L offen. Das Seminar „BKP Urbane Informalität Estlands“ steht in inhaltlichem Zusammenhang mit der Exkursion und kann gerne im Verbund gewählt werden.

Erste Infoveranstaltung (Zoom): 10.04.2024 um 12 Uhr (Link unten)

Zweite Infoveranstaltung/Anmeldung (Präsenz): 18.04.2024 um 17 Uhr
Alle weiteren Informationen sind über Moodle abrufbar.


WDR (2019): Estland. URL: https://www.planet-wissen.de/kultur/baltische_staaten/estland/index.html; Zugriff 25.01.2024.
Mana Kaasik, Visit Estonia (2024): Tartu 2014: Europäische Kulturhauptstadt Europas. URL: https://www.visitestonia.com/de/uber-estland/tartu-2024-europaische-kulturhauptstadt; Zugriff: 25.01.2024.


Chanda Heß lädt Sie zu einem geplanten Zoom-Meeting ein.

Thema: EX Urbane Informalität Estlands
Uhrzeit: 10.Apr. 2024 10:00 AM Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien

Dem Zoom-Meeting beitreten:
https://uni-kassel.zoom.us/j/96745855962?pwd=TUlISG9mNTc0ZE1xblBIZGovRStydz09

Meeting-ID: 967 4585 5962
Kenncode: 460981

Estland ist eines der östlichsten europäischen Länder und der nördlichste Staat im Baltikum. Seine östliche Landesgrenze verläuft an der russischen Außengrenze. Geschichtlich wurde das Land von verschiedenen Staaten beherrscht, unter anderem von Deutschland während des Mittelalters, von Schweden, Dänemark und Russland. Nach bzw. während des Zweiten Weltkriegs verlor das Land seine Unabhängigkeit aus dem Jahr 1918 bevor es 1991 die Unabhängigkeit wiedererlangte (WDR 2019). Neben der interessanten Geschichte, die Unabhängigkeit und europäischen Zugehörigkeiten betreffend, ist das Land von hoher kultureller Bedeutung, vor allem innerhalb Europas. Dieses Jahr wurde Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands, zur europäischen Kulturhauptstadt gewählt (Mana Kaasik, Visit Estonia 2024). Die Street-Art Szene ist in Estland besonders bedeutsam.

Innerhalb des Seminars werden wir uns zunächst eine theoretische Grundlage über die Begrifflichkeiten, die mit dem Thema der Urbanen Informalität zusammenhängen sowie das ausgewählte Land bilden. Die Untersuchung diverser Raumtheorien bringen uns dem Thema aus anderen Perpektiven näher. Von Beginn an soll ein realer Bezug hergestellt werden, der am Beispiel Estlands erarbeitet wird, sodass ein möglichst detailliertes Bild dieser Thematik entsteht. Im Verlauf des Seminars werden verschiedene kurze Präsentationen und eine Abschlusspräsentation gehalten. Grundlage der Bewertung bildet eine Hausarbeit von ca. 10 Seiten Umfang. Für das erfolgreiche Bestehen ist die aktive Teilnahme während der Seminarzeit essentiell.
Die Teilnahme an der Exkursion „EX Urbane Informalität Estlands“ wird empfohlen.

Erstes Treffen: Freitag, 26.04.2024 um 10 Uhr


WDR (2019): Estland. URL: https://www.planet-wissen.de/kultur/baltische_staaten/estland/index.html; Zugriff 25.01.2024.
Mana Kaasik, Visit Estonia (2024): Tartu 2014: Europäische Kulturhauptstadt Europas. URL: https://www.visitestonia.com/de/uber-estland/tartu-2024-europaische-kulturhauptstadt; Zugriff: 25.01.2024.