Obgleich jedes menschliche Handeln räumlich ist, erfolgte eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Raum erst ab den 1990er Jahren. Raum ist nicht einfach ein Behälter oder eine abstrakte Kategorie, vielmehr ist dieser ein soziales Produkt, der durch Prozesse und Praxen hergestellt wird. Wiederum hat die Art und Weise, wie Räume gestaltet und strukturiert sind, Einfluss auf die gesellschaftlichen Verhältnisse.

 

Insofern Raum zwischen den sozialen, politischen und ökonomischen Dimensionen vermittelt, ergibt sich auch die Relevanz für die Politikwissenschaft. In dem Seminar wollen wir uns daher einführend mit dem sozialwissenschaftlichen Zugriff auf Raum beschäftigen. Zu Beginn befassen wir uns mit der Frage, was eigentlich Raum ist und welche verschiedenen Raumdimensionen und Raumformen existieren. Darauf aufbauend setzen wir uns anhand konkreter Beispiele damit auseinander, inwiefern Raum für die Ökonomie, aber auch für Protestbewegungen relevant wird.