Bettenhausen, entlang der Leipziger Straße; 

Platz der Deutschen Einheit - Hallenbad Ost - Mr. Wash Kassel - Werkstätten -Autovermietung - Wohnsiedlung Kunigundishof; mittendrin im Hof gelegen, die denkmalgeschützte, römisch-katholische Kirche St. Kunigundis, erbaut 1925. Mauer, Kirche, Pfarrhaus und Garage bilden den umgebenden, städtebaulichen Kontext. Damals; als Gemeindekirche Jahrzehnte genutzt. Heute; Leerstand und Sanierungsbedarf. Während der documenta fifteen, als ausdrucksstarker Ausstellungsraum des Künstler*innenkollektivs Atis Rezistans Ghetto Biennale neu interpretiert und inszeniert.

In einer ersten Bestandsanalyse werden wir den Ort und seine bauliche Struktur untersuchen und in Skizze und Zeichnung aufnehmen.

Wir stellen Fragen an ein zukünftiges Nutzungskonzept, temporär und/oder auf Dauer. Ein Raum des Zusammenkommens, Raum für alle.

Wir ergänzen das Ensemble um eine weitere Setzung. An großen Innenraummodellen wird die Atmosphäre in Materialität und Fügung erforscht und ausgearbeitet.

Im Winter widmen wir uns dem sakralen Raum und dem damit einhergehenden aktuellen Diskurs nach Umbaukultur, Profanierung und Wiederbelebung des Leerstandes.

Erstes Treffen; Donnerstag 19.10.2023

Projekttag/ Diskurs immer donnerstags.

 


Sakrale Räume sind in der heutigen Gesellschaft aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum Einen bieten sie einen Ort der Einkehr, der Ruhe und der spirituellen Reflexion in einer hektischen und oft stressigen Welt. Zum Anderen bieten sie in dieser Zeit, vielen Menschen, die nach Bedeutung und Sinn suchen, einen Ort, um sich mit ihrer inneren Spiritualität auseinanerzustetzen und einen Moment der Stille und Kontemplation zu finden.

Darüber hinaus verkörpern sakrale Räume oft kulturelle und historische Bedeutung. Sie sind ein Teil des kulturellen Erbes einer Gesellschaft und spiegeln die architektonischen, künstlerischen und spirituellen Traditionen vergangener Zeiten wider.

Die Transzendenz in der Architektur kann als Prozess, die materialle Welt und die spirituelle Dimension miteinander zu verschmelzen, verstanden werden. Es geht um die Schaffung von Räumen, die das Indiviuum aus seiner alltäglichen Umgebung herausheben und eine Verbindung zur umgebenden Natur oder zum Göttlichen herzustellen.
Durch den geschickten Einsatz von Licht, Raumproportionen, Materialien und Symbolik, soll eine Atmosphäre der Ehrfurcht und Inspiration geschaffen werden, die über das Physische hinausgeht und eine tiefere Ebene der Erfahrung anspricht.