Im Entwurfsprojekt soll eine Recycling-Architektur für Baukultur und Wandel in Kassel konzipiert und entworfen werden. Dabei geht es um die Verortung im städtebaulichen Kontext, um programmatische, kuratorische, organisatorische Aspekte und um die gestalterisch-räumliche, materielle Ausformulierung. Es soll erdacht werden, was an diesem Ort stattfinden kann, wer das organisiert, wie der Ort gestaltet ist und wo er sein kann, so dass möglichst viele Kasselaner:innen angesprochen, beteiligt und handlungsfähig werden. Möglich sind mobile, temporäre, umbaubare Interventionen, mit denen diverse Locations bespielt werden können ebenso wie das Etablieren einer Architektur an einem Ort. Bedingung ist das Arbeiten mit (einem) bestehenden Gebäude und ein Konzept für die Verwendung von rezyklierten Bauteilen und Materialien, die möglichst in Kassel bzw. regional gewonnen werden können.
Möglichkeit zur Teilnahme am Projektaufruf „10m² Baukultur!“ der Bundesstiftung Baukultur und Realisierung zum Konvent 2024 in Potsdam.
(Profilprojekt Mastervertiefung Städtebau)
Wie können zukunftsfähige Quartiere gebaut,
umgebaut, weitergebaut werden, ohne immer mehr Flächen und Ressourcen zu
verbrauchen? Wie können urbane Räume und Architekturen gestaltet werden, um
Suffizienz orientierte Lebensweisen zu unterstützen? Die Nachhaltigkeitsstrategie der Suffizienz
setzt auf ein „Weniger“ („less“) statt auf Wachstum; häufig wird Suffizienz mit
Verzicht gleichgesetzt. Verändern wir unsere Perspektive, können wir von einem
„genügsamen“ Umgang mit Raum und Ressourcen sprechen, der unsere
Lebensverhältnisse vielleicht sogar verbessert – weil Wohnen auf weniger Fläche
bezahlbarer ist, weil durch Sharing-Modelle Gemeinschaft gefördert wird, weil
das Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad eine gesündere Lebensweise fördert etc.
Am Beispiel der neuen Mitte für die Oststadt in
Pforzheim soll ein Suffizienz orientiertes Quartier entworfen werden, das
Prinzipien des „Less“ – weniger Verbrauch von Flächen, Ressourcen, Energie,
weniger Emissionen – in Architektur, Freiraum und Städtebau berücksichtigt und
der Nutzerschaft Angebote für ein genügsames Leben bietet. Dabei geht es um die
entwurfliche Umsetzung konkreter Maßnahmen wie einer städtebaulich kompakten
Struktur, einem Nutzungsmix im Sinn der Stadt der kurzen Wege, um
flächensparende Wohnformen, das Umnutzen leerstehender Bestandsgebäude, das
Etablieren von Sharing-Angeboten von Fahrzeugen und Gütern, um den Ausbau von
Fuß- und Radwegen, um die Entsiegelung und das Schaffen von grün-blauen
Infrastrukturen, um gemeinschaftlich genutzte und geteilte Räume uvm. Das
Entwurfsgebiet in Pforzheim bietet mit u.a. einem leerstehenden Kohlebunker,
großflächigen Parkplatzanlagen, einer brachliegenden Gleisanlage diverse
Erfordernisse für eine Transformation, gleichzeitig bieten die Lage am Südhang,
an der Enz und der Enzauenpark ebenso Entwicklungspotentiale. Im Seminar „Wie
wird weniger genug… oder besser als mehr?“ wurden im SoSe23 bereits eine
Suffizienz-Agenda mit Leitsätzen sowie ein Portfolio mit
Good-Practice-Beispielen erstellt, die entwurfsleitend und ideengebend im
Profilprojekt genutzt werden sollen.
Das Projekt wird interdisziplinär von den Fachgebieten Landschaftsarchitektur I Entwurf, Prof. Ariane Röntz, Städtebau, Prof. Stefan Rettich, und Entwerfen im städtebaulichen Kontext, Prof. Dr. Verena Brehm, betreut.
Im Rahmen des Projektes wird die Teilnahme von zwei Studierenden an der durch das BBSR geförderten Spring School „Fachlicher Nachwuchs entwirft Zukunft“ zum Thema „Grün-blaue Infrastrukturen“ ermöglicht (Reisekosten werden gestellt).
Aufstocken, Anbauen, Überbauen, Weiterbauen.
Das Einführungsstudio Strukturen und Architekturen vermittelt Grundlagen zum architektonischen und (mikro)städtebaulichen Entwerfen. Mit unterschiedlichen Methodiken werden Fähigkeiten zur räumlichen Analyse sowie Formfindung und Setzung im städtebaulichen Kontext erarbeitet. Ziel des Studios ist es, einen Ort mit Entwurfsanlass im Kasseler Stadtgebiet durch eine gemeinschaftlich orientierte Nutzung architektonisch sowie städtebaulich zu erweitern.
Wir betrachten und analysieren.
Wir recherchieren und reflektieren.
Wir arbeiten in Varianten - alleine und im Kollektiv.
Wir präsentieren, kommentieren und hinterfragen.
Wir kombinieren Input, Entwurfsübungen und Modellstudien.
Wir entwerfen mit dem Bestand.
This course is designed to introduce students to the principles of environmental design, including climate, environment, and daylight analysis. Through a combination of lectures, discussions, and hands-on exercises, students will gain a solid foundation in the principles and tools necessary to create sustainable and environmentally responsible designs in architecture and urban design. To analyze environmental conditions at different scales, from urban to building scale, the course will introduce using following design tools: Rhinoceros, Autodesk Forma and Climate Studio.
Throughout the course, students will focus on developing critical thinking skills and evaluating their design ideas, rather than simply relying on simulations or analysis tools. By the end of the course, students will be able to integrate sustainability principles into their design decisions and create designs that respond effectively to the unique environmental conditions of a given site.
In addition to lectures and practical exercises, this course will also incorporate various discussion topics and assignments to stimulate students' understanding of the subject matter. Through these activities, students will be encouraged to think critically and creatively about the environmental impact of their designs and explore potential solutions to minimize that impact. By engaging in discussions and assignments, students will develop their communication and collaboration skills, which are crucial for success in the architecture field.
In der Vorlesung mit begleitenden Übungen werden die Handlungsfelder der Architektur in ihren baulich-räumlichen, typologischen, sozioökonomischen, kulturellen, bau- und planungsrechtlichen und ästhetischen Dimensionen an der Schnittstelle zu Städtebau und Stadtplanung thematisiert. Vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen wie Klimakrise, Bau-, Boden-, Energie-, Ressourcen-, Verkehrswende werden Anpassungserfordernisse und zukunftsfähige Transformationsweisen von Architekturen, städtebaulichen Strukturen und Freiräumen anhand von Leitbildern, Nachhaltigkeitsstrategien, Positionen, Konzepten und Fallbeispielen vorgestellt. Weiterhin werden Grundkenntnisse des architektonischen und städtebaulichen Entwerfens in Bezug auf Methoden, Prozesse und Werkzeuge vermittelt. Gestalterische Kompetenzen werden durch das Kennenlernen von Kompositionsmitteln, Typologie, Elementen und Strukturen im Stadtraum sowie Weisen zu verorten, zu programmieren, zu strukturieren, zu erschließen und zu materialisieren gestärkt.