Im Einführungsstudio „Komplementarität“ des Fachgebiets Entwerfen und Nachhaltiges Bauen werden verschiedene Strukturen, Kompositionen und Konzepte betrachtet, analysiert und hinterfragt. Durch mehrere Schritte der Abstraktion werden wesentliche Gedanken herausgearbeitet, Entwurfskonzepte erkannt, beschrieben und weitergedacht.

Durch den Übertrag in geometrische Körper wird der dreidimensionale Raum erfassbar gemacht und auf seine Wirkung im Sinne von Licht und Schatten anhand von Modellen und Zeichnungen untersucht.

Nachdem die Raumkörper gefunden wurden, werden sie konkreten Orten zugeschrieben. Dieser Schritt schärft das Wahrnehmen, Erfassen und Lesen von Architektur im gebauten Kontext.

Das Ausstellen und Layouten bildet die letzte Aufgabe. Die Positionierung von mehreren Darstellungen auf einem Plan übt die Abfolge, Lesbarkeit und Reduktion von Inhalten.

Prof. Frank Kasprusch // WM. Frederik Ehling // Tutorinnen: Mira Irmer // Solveig Sostmann


WS Parameter der Nachhaltigkeit – Teilmodul: Architektonische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte (A-2.1-40)

Das von den Fachgebieten Entwerfen im Bestand und Entwerfen und Nachhaltiges Bauen angebotene Teilmodul Architektonische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte ergänzt das andere Teilmodul Stoffliche und Energetische Ressourcen welches von den Fachgebieten Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung gelehrt wird. 

Das Teilmodul Architektonische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte behandelt unterschiedlichste Aspekte der Nachhaltigkeit - beginnend bei stadträumlichen, über gebäudetypologischen bis hin zu materialspezifischen Aspekten. 

Weitere Stichpunkte sind: Qualitätssicherung in Planung und Bauausführung; Ressourcen- und Flächeneffizienz; Kosteneffizienz, Nutzeridentifikation und Akzeptanz; Akustischer und visueller Komfort, Dauerhaftigkeit und Instandhaltung, Rezyklierbarkeit.

FG Entwerfen im Bestand; Prof. Claus Anderhalten
FG Entwerfen und Nachhaltiges Bauen; Prof. Frank Kasprusch

Die Sozialwirtschaft ist ein selbstverwaltetes Zentrum zur (Wieder-)Eingliederung ins Berufsleben. Angesprochen und ausgebildet werden Langzeitarbeitslose, Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen und lernschwache Auszubildende im gastronomischen, sozialen oder gärtnerischen Bereich. 

Die Sozialwirtschaft ist ein offener Ort, sie ist gleichermaßen Restaurant und sozialer Treffpunkt. Sie steht für alle Menschen aus dem Umfeld offen und unterstützt aktiv sozial benachteilige Menschen. 

Raumprogrammatisch soll die Architektur neben Küche, Gastraum, Treffpunkt, Beratungs- und Verwaltungsräumen die ganzjährige Erzeugung und Nutzung von regionalen Lebensmitteln ermöglichen, die in der Sozialwirtschaft verarbeitet und verkauft werden. Es entsteht eine umweltbewusste Regionalgastronomie und eine zukunftsfähige Architektur mit sozialer Verantwortung, die eine positive und inklusive Atmosphäre schafft. 

Als Ort dient ein Tankstellenareal in Berlin Moabit. Der Kiez ist geprägt durch einen hohen Anteil an sozial unterstützten Gruppen vieler verschiedener Nationen. 

Die Architektur bedient sich ausschließlich Baustoffen, die ihren bisherigen Nutzen verloren haben. Hierzu bieten Bauteilbörsen die Ausgangsplattformen für den eigenen Entwurf. Für das Primärsystem stehen Stahlbauteile und Betonfertigteile aus einem Rückbau einer ehemaligen Polsterfabrik zur Verfügung. Von den Konstruktionen dieser Polsterfabrik stehen genaue Stücklisten aller Bauteile zur Verfügung.


Energie- und Lernstationen

Die geplanten Energie- und Lernstationen sind Teil eines Themenpfades im Bereich des Naturdenkmals und UNESCO-Weltnaturerbes Fossillagerstätte Grube Messel. Das ehemalige Bergbaugelände, im südlichen Hessen gelegen, gilt als einzigartiges Fenster zur Urzeit. In den Ablagerungen des ehemaligen Maarsees ist dank besonderer Bedingungen ein 48 Millionen Jahre altes Biotop konserviert worden.

Im direkten Umfeld der Grube sollen Stationen /Demonstratoren /Follies /Pavillons das Besucherzentrum thematische ergänzen. Die Leitung des Besucherzentrums sucht dafür zukunftsweisende Demonstratoren, die Energiegewinnung und -speicherung thematisieren und im Zusammenspiel mit der Vermittlung der wissenschaftlichen Besonderheiten das Gelände erlebbar machen.

 

Im Seminar sollen grundlegende Energiegewinnungssysteme recherchiert und auf Demonstrator-Architekturen für die Grube Messel prototypisch appliziert werden. Die Architekturen sollen energetisch autark agieren und Raum für Wissensvermittlung schaffen. 

 

Parallel zum Seminar und auf dessen Ergebnissen aufbauend, beantragt die Welterbe Grube Messel gGmbH, das Fachgebiet Medienräume der HS Trier und das Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen der Uni Kassel Forschungsgelder und Landesförderungen, um mehrere Prototypen und DesignBuild-Projekte umzusetzen.

Das Seminar wird online hochschulübergreifend angeboten. Die Teilnahme von Studierenden des A- und L-Instituts wird ausdrücklich unterstützt.

 

Abgabeleistung: Dokumentation des Entwicklungsprozesses und des Endergebnisses.

 

Belegung ab dem 3.Semester BA und MA möglich.


Kunsthochschule Kassel – KhK; Posenenske fortschreiben 

Das Projekt wird von den Fachgebieten Architekturtheorie und Entwerfen und Entwerfen und Nachhaltiges Bauen gemeinsam heraus gegeben. Ebenfalls kann das Projekt in der Mastervertiefung UPB im Zusammenspiel mit dem Fachgebiet Bauphysik gewählt werden.

Der denkmalgeschützte Bau der Kunsthochschule Kassel von 1963 muss auf neue Anforderungen ertüchtigt werden. Dies betrifft zum einen die wesentliche Reduzierung des Energiebedarfs und zum anderen die Reorganisation der KhK-Gebäude durch eine Verdoppelung der 1963 geplanten Nutzer:innenzahl.

Für das Projekt lassen sich somit zwei Hauptthemen identifizieren: 

Baustein 1Gebäudehülle ertüchtigen:

Hierfür gibt es drei Szenarien

Austausch und Neubau der Fassade und Dach bei möglichst weitgehender Beibehaltung der visuellen Erscheinung der bauzeitlichen Fassade = Gegenwärtige, strak kritisierte Planung

Energetische Ertüchtigung der bestehenden Fassade nach Möglichkeit, aber unter Verzicht auf die Effizienz einer Neufassade. Einbeziehung der Möglichkeit zur Energiegewinnung.

Neue Fassade ohne Bindung an das visuelle Erscheinung der heutigen. Es stellt sich die Frage: Welche Fassade würde Posenenske für den Bau der KHS nach heutigen Möglichkeiten und Anforderungen entwerfen?

 

Baustein 2: Behebung des Raummangels vor allem für Mensa und Seminarräume. Dazu zählt auch die Entwicklung und Qualifizierung der Außenräume wie z.B. Entsiegelungen und neue Nutzungsmöglichkeiten (insbesondere zwischen Nordbau und Atrium sowie zur Stadt)


Zu reflektieren hierbei: 

Wie entwickelt sich das System der zentralen Orte in der KhK hierbei?

Was sind innovative Formen für die darzustellenden Nutzungen? Hinweise hierzu:

Seminarräume: Referenz Floating University

Mensa: Möglichkeiten des Selberkochens/ Kochklassen/ Kochen als kulturelle Praxis

Vorgabe: Netto-Null-Versiegelung

 

Kontext/Framing:

Dialog mit den Nutzern, zumindest 2 Worksessions (a) Briefing, (b) Feedback

Input Denkmaltheorie: Bildfixierte Denkmalpflege versus Living Heritage