Diese Forschungswerkstatt geht der Frage nach, wie sich Klassenstrukturen und -kulturen sowie Macht- und Herrschaftsverhältnisse in Familienbeziehungen widerspiegeln. Beispielsweise wird untersucht, wie soziales und ökonomisches Kapital mit Familienbeziehungen zusammenhängen. Oder anders gefragt: Wie unterscheiden sich Beziehungen in Familien mit unterschiedlicher sozialer und ökonomischer Ausstattung?

Im Seminar werden die Themen Reproduktion sozialer Strukturen (Karl Marx), Klasse, Kultur und Habitus (Bourdieu/Passeron) sowie Klasse und Alltag (Bell Hooks) behandelt.

Im Seminar werden die Teilnehmenden ihre eigene Fragestellung entwickeln, ihr eigenes empirisches Modell entwerfen und es anhand von einem Panel bzw. längsschnittlichen Datensatz berechnen. Im Seminar wird mit dem frei verfügbaren Pairfam-Datensatz Datensatz (das Beziehungs- und Familienpanel) sowie mit der kostenlosen Statistiksoftware R gearbeitet. Die Pairfam-Studie deckt viele Aspekte des Familiärenzusammenlebens ab z.B.:

  • - Gegenwärtige und frühere Partnerschaft, Beziehungen, Zusammenleben, Familienstand, Kinder.
  • - Ethnische Zugehörigkeit, Sprache und Herkunft
  • - Sexualität und Familienplanung
  • - Freizeit
  • - Haushalt und Wohnen
  • - Generationenbeziehungen, Beziehung zu den eigenen Eltern und Geschwistern
  • - Bildung, Beruf und Einkommen
  • - Religiosität
  • - Persönlichkeit
  • - Gesundheit und Zufriedenheit,

so dass viele Forschungsfragen zu verschiedenen Aspekten der sozialen Reproduktion in der Familie möglich sind.

Der Datensatz hat 13 Wellen und beinhaltet Informationen zu der Ankerperson, dem*der Partner*in, ehemaligen Partner*innen, Eltern und Kindern.

Die statistische Auswertung der Paneldaten wird es vor allem ermöglichen, die Stabilität von Strukturmerkmalen und der familiären Reproduktion zu untersuchen. Eine Erweiterung der psychometrischen Daten stellen Netzwerkdaten bzw. Daten über Beziehungen und Relationen zwischen Individuen dar. Die Analyse von Familiennetzwerken ist auch der methodische Kern dieses Projektseminars und auch die Besonderheit dieser Lehrveranstaltung.


Thema des Seminares ist das Konzept der Intersektionalität. Theoretische Debatten, Anwendungsbezüge, Versuche einer intersektionalen Analyse.

In dem Seminar wird ein Überblick über rekonstruktive Auswertungsverfahren der qualitativen Sozialforschung gegeben. Dafür werden zunächst die Grundprinzipien rekonstruktiver Auswertungsverfahren diskutiert, um dann einen tieferen Einblick in einzelne Verfahren zu geben. Konkret werden die Grounded Theory Methodology, Objektive Hermeneutik, Narrationsanalyse und die Situationsanalyse vorgestellt und mit kleinen "empirischen Fingerübungen" geübt. Ziel des Seminars ist es das rekonstruktive oder auch interpretative Paradigma in seinen Grundzügen verstanden zu haben und verschiedene methodologische Logiken innerhalb des Paradigmas unterscheiden zu können.

The purpose of researching issues of inequality

Different forms of inequality research and their purpose.  What does a researcher hope or expect to achieve? Distinguishing between symptoms and causes of issues of inequality.  What is already known about inequalities? Where is that knowledge?  What is perceived as inevitable and what is contestable?


Einführende Ringvorlesung mit Gastvorträgen und Seminar im Wochenwechsel, Modul 1 des MA DFSA.

Von der Datenerhebung bis zur Datenauswertung werden wir in dieser qualitativen Forschungswerkstatt die einzelnen Forschungsschritte erarbeiten. Methodisch werden wir uns intensiver mit Expert:inneninterviews (EI) und spezifischer mit dem theoriegenerierenden EI nach Bogner/Littig/Menz (2014) beschäftigen. Verschiedene qualitative Auswertungsmethoden von der qualitativen Inhaltsanalyse bis zur Grounded Theory werden wir theoretisch behandeln und praktisch anhand von aktuellem Datenmaterial das Auswerten und Analysieren üben.

Emotionen und Gefühle sind nicht rein individuell, sondern (auch) ein Produkt der Gesellschaft, denn sie sind durch sozialpolitische Regulierungen, soziale Ungleichheit, Organisationen und Institutionen beeinflusst und normiert. Im Seminar werden wir, ausgehend von ausgewählten (auch englischsprachigen) Texten aus der Emotionssoziologie, uns damit beschäftigen, wie Makrobedingungen (in der Sozialpolitik, aber auch in Organisationen des Sozialwesens) zu überindividuell geteilten Emotionsdispositionen führen und so etwas wie Emotionsregime hervorbringen. Im Seminar werden wir uns auch mit der Emotion der Scham auseinandersetzen, da an dieser besonders gut deutlich wird, dass äußere Rahmenbedingungen verinnerlicht werden und dass Emotionen zur Reproduktion der sozialen Ordnung beitragen. Ausgehend davon, werden wir uns damit auseinandersetzen, was dieser Zusammenhangskomplex für die Profession der Sozialen Arbeit bedeutet.