Co-Working-Spaces existieren mittlerweile in vielen Städten als neue Arbeitsorte. Die Nutzer von Co-Working-Spaces sind überwiegend – aber nicht nur – Akteure der Wissens- und Kreativökonomie.

In diesem Projekt werden mögliche Wechselwirkungen von Co-Working-Spaces und städtischen Quartieren in Kassel betrachtet. Es wird der Frage nachgegangen, ob und wie Co-Working-Spaces als Third Spaces (bspw. als Treffpunkte) im Quartier wirken können und somit eine Vernetzung von verschiedenen Akteuren – auch jenseits des geschlossenen NutzerInnenkreises der Co-Working-Spaces selbst – im Quartier unterstützen können.

Hintergrund dieser Frage ist die Annahme, dass Co-Working-Spaces die als Third Spaces fungieren, Anknüpfungspunkte für die Stadt- und Quartiersentwicklung bieten. Neben Arbeitsplätzen bieten diese Räume auch Vernetzungsmöglichkeiten mit der lokalen Ökonomie und haben ein Interesse an der Entwicklung ihrer unmittelbaren Umgebung. Diese Potenziale werden für Quartiere in Kassel ausgearbeitet.

Literatur: Growe, A.; Scheffer, C; Henn, S. (2020): Co-Working-Spaces als Treffpunkte – Impulse für die Quartiersentwicklung? Das Beispiel Heidelberg. In: Standort. Zeitschrift für angewandte Geographie. Jg. 44, 73–79. doi: 10.1007/s00548-020-00647-w .


Stadt- und Regionalplanung folgt seit langem der Leitvorstellung einer nachhaltigen Raumentwicklung. In jüngerer Zeit werden mit den Konzepten der großen Transformation und der Postwachstumsökonomie neue Aspekte eingebracht, die mit der Idee von Nachhaltiger Entwicklung zusammenhängen aber auch andere Schwerpunkte setzen.

Die Veranstaltung umfasst einen Seminarteil und einen Übungsteil.

Im Zentrum des Seminarteils steht neben dem sich wandelnden Verständnis von Nachhaltigkeit (vom Dreisäulenmodell zur 16 SDGs) das Konzept der großen Transformation (aus dem Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) aus dem Jahr 2011) und die Entwicklung der Leitidee des Postwachstums (degrowth), das nach Möglichkeiten eines Wirtschaftssystems sucht, welches jenseits von Wachstumszwang funktioniert.

Im Seminarteil werden Theorien und Konzepte der Nachhaltigkeit diskutiert und verglichen. Darüber hinaus wird erarbeitet, welche Chancen und Grenzen verschiedene Instrumente zur Umsetzung einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung aufweisen. Auf dieser Grundlage werden aktuelle Probleme einer an Nachhaltigkeit orientierten Stadt- und Regionalentwicklung herausgearbeitet.

Im Übungsteil wird die Umsetzung nachhaltiger Raumentwicklung anhand konkreter Konzepte und Instrumente auf unterschiedlichen Maßstabsebenen erfasst und weiterentwickelt. Raumnutzungskonflikte werden im Schnittbereich von Klimawandel, Energiewende und demografischem Wandel anlysiert und und Lösungsmöglichkeiten werden entwickelt.