Im Jahr 2023 jährt sich das Gründungsdatum der Deutschen Kolonialschule (DKS) in Witzenhausen zum 125sten Mal. Die DKS markiert eine Grundlegung der Agrargeschichte des Forschungs- und Lehrstandorts Witzenhausen. Gleichzeitig steht die DKS ganz klar in einer kolonialen Tradition, in deren Zusammenhang schwere Menschenrechtsverbrechen begangen wurden.

Das Wahlfach besteht in einer Veranstaltungsreihe. Dabei werden ganz unterschiedliche Formate verwendet, interne und externe Fachvorträge, Podiumsdiskussionen, aber auch künstlerische (z.B. Filme) und performative (z.B. kreative Gestaltungsaufgaben) Formate. Das Ziel soll sein, sich mit der deutschen Kolonialgeschichte am Beispiel DKS kritisch auseinanderzusetzen.

Diesen Prozess begleiten, diskutiert und dokumentieren ihr. Die Veranstaltung steht unter der Leitfrage, zu welcher Zukunft die koloniale Vergangenheit verpflichtet. Wir wollen verstehen, welche unterschiedlichen Perspektiven (Geschichten) es über dieselbe Vergangenheit geben kann und dass jede dieser Geschichten durchaus begründbar sein mag, dass für die Gegenwart und die Zukunft aber wichtig ist, diese verschiedenen Geschichten in einen Dialog zu bringen und so aufeinander zu beziehen. Wir wollen konstruktiv-kritische Perspektiven auf die deutsche Kolonialgeschichte anhand des Beispiels DKS erarbeiten und dabei aber auch, reflexiv vorzugehen und die eigene Sichtweise differenziert betrachten.