Sie interessieren sich dafür, wie Organisationen funktionieren, wie sie mit ihren Mitgliedern umgehen und wer in Organisationen auf welcher Grundlage das Sagen hat? Dann haben Sie bestimmt eine Vorliebe für Organisationssoziologie. In diesem Seminar lernen Sie Thematiken im Feld der Organisationsforschung kennen – zunächst allgemein, dann vertiefend mit Blick auf speziellere Themengebiete. Diese Themen liegen an der Schnittstelle von Organisationssoziologie und Managementforschung. Beispiele hierfür sind die folgenden Themenschwerpunkte:
- Die Legitimation von Organisationen und Individuen durch verschiedene Stakeholder
- Handeln unter den Bedingungen von Knappheit
- Positionierung, Dynamik und Folgewirkung von und in Wettbewerben
- Veränderung und Innovation
- Die Bedeutung unterschiedlicher (teils konkurrierender) institutioneller Logiken
- Soziale Ungleichheit in Organisationen
Die Relevanz dieser Themen lässt sich hinlänglich an aktuellen Beispielen darstellen – nicht zuletzt am Beispiel der Universitäten selbst. Wie gelingt es Universitäten beispielsweise Legitimation durch Studierende, die Politik und andere relevante Zielgruppen zu erlangen? Um das zu beantworten, muss man zunächst eine Idee von Legitimationsprozessen entwickeln und kann sich dann fragen, worauf es zum Beispiel in den Augen von Ministerien ankommt – zählt das Einwerben von Drittmitteln, Forschungsexzellenz oder gute Lehre etc.? Was bedeutet es für Universitäten, wenn die Knappheit an bestimmten Ressourcen zunimmt, seien es sinkende Studierendenzahlen oder mangelnde finanzielle Ressourcen oder aber ausbleibende Reputation. Wenn sich dann der Wettbewerb um Ressourcen verschärft, wie Positionieren sich Universitäten und welche Strategien entwickeln sie, um im Vergleich zu ihren Konkurrenten besser abzuschneiden. Kommt es schließlich unter solchen Bedingungen eher zu Innovationen oder eher nicht? All dies sind Fragen und Themen, die wir in diesem Seminar behandeln werden, und die wir auf unterschiedliche Organisationstypen anwenden können.