Dieses Seminar bietet einen Überblick über sowjetische und postsowjetische Konstruktionen von Sexualität. In den letzten zwei Jahrzehnten sind in vielen Gesellschaften vermehrt öffentliche Spannungen und Kontroversen über Sexualität und LGBTQI*-Rechte zu beobachten, die sogenannten postsowjetischen Gesellschaften nicht ausgenommen. Darüber hinaus wird in vielen postsowjetischen Länder nicht-normative Sexualität in politischen Diskursen als „Feind” der Gesellschaft konstruiert. Gleichzeitig leisten aber vielfältige feministische, queer und LGBTQI*-Aktivist*innen auf unterschiedliche Weise Widerstand und kämpfen gegen mehrheitliche Normen der Gesellschaft und heteronormative Agenden der politischen Eliten.

Das Seminar beginnen wir mit einer kurzen Einführung in queer-feministische Theorien und die Soziologie der Diversität. Dann werden wir uns ausgewählten Beispielen aus den sog. postsowjetischen Ländern zuwenden, einschlägige Texte diskutieren und uns mit den jeweiligen Fallbeispielen auseinandersetzen.

Das Seminar bietet einen vertieften soziologischen Blick auf queer-feministische Kämpfe in postsowjetischen Räumen an der Schnittstelle von post-/ dekolonialen und postsozialistischen theoretischen Diskussionen.

Der Großteil der verwendeten Literatur ist auf English verfasst. Die Bereitschaft zum Lesen  englischer Texte ist entsprechend für das Seminar erforderlich.