Der Begriff des Jazz Age wird in der US-amerikanischen Geschichtsschreibung verwendet, um eine Zeit zu umschreiben, in der die wachsende Beliebtheit von Jazzmusik und -tanzstilen von breiteren gesellschaflichen, ökonomischen und technologischen Veränderungen begleitet war. Grenzen von race, class, und gender wurden in Frage gestellt. Die Prohibition und später die Weltwirtschaftskrise veränderten die amerikanische Gesellschaft nachhaltig. Dank Schallplatten, Liedtexten und Notenblättern, aber auch seiner Präsenz in Filmen reiste der Jazz um die Welt. Im Mittelpunkt dieses Seminars steht daher die Frage, inwieweit das Jazz Age ein globales Phänomen war. Neben den USA und Deutschland werden uns einzelne Sitzungen in weniger gut untersuchte Regionen führen: nach Japan, China und Indien, in die UdSSR, nach Süd- und Westafrika und schließlich nach Ägypten und andere Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs. Abschlussprodukt des Seminars ist eine durch solide Recherche untermauerte kommentierte Playlist mit Website. Wir lesen überwiegend englischsprachige Literatur.

Literaturhinweise

Brown, Jayna, Babylon girls. Black women performers and the shaping of the modern. Durham; London 2008.

Fitzgerald, F. Scott. Tales of the Jazz Age. New York: Scribner, 1922.

Hobsbawm, Eric J., The jazz scene. London 1989.

Ngô, Fiona I. B., Imperial Blues: Geographies of Race and Sex in Jazz Age New York. Durham 2014.

Wipplinger, Jonathan O. The jazz republic. Music, race, and American culture in Weimar Germany.  Ann Arbor: University of Michigan Press, 2017.