Die Dialektik der Aufklärung wurde von den Protagonisten der ersten Generation der Kritischen Theorie – Max Horkheimer und Theodor W. Adorno – in den Jahren zwischen 1939 und 1944 im Exil in den USA verfasst. Von Jürgen Habermas einst als das „schwärzeste Buch“ der Kritischen Theorie bezeichnet, ist es zugleich eines der meist rezipierten und grundlegendsten Werke dieser Theorietradition. Horkheimer und Adorno wenden sich in der Dialektik der Aufklärung mit der These, dass der Rückfall in die Barbarei in Gestalt des Faschismus schon in der Aufklärung selbst vorgezeichnet sei, gegen jeden blinden Fortschrittsoptimismus. Der dialektische Umschlag von Aufklärung in ihr Gegenteil wird dabei in der Verkürzung von Vernunft auf instrumentelle Rationalität als Mittel der Herrschaft aufgedeckt. Inwiefern die Dialektik der Aufklärung überhaupt noch einen Ausweg aus dem skizzierten Totalitätszusammenhang aufzeigen kann oder in vollständigen Defätismus kippt, ist eine im Zusammenhang mit dem Buch meist diskutierten Fragestellungen, die uns auch im Seminar beschäftigen wird.