Jedes Gesetz basiert auf einer politischen Entscheidung. Doch die politische Natur des Rechts wird im öffentlichen Diskurs oftmals verschleiert. Diskutieren Abgeordnete im Parlament gerade noch kontrovers einen Gesetzesentwurf, so wird das Gesetz mit seiner Verabschiedung zu scheinbar unumstößlichem Recht. Es ist nun der Rahmen, an den Sozialarbeiter:innen, Änwält:innen und die meisten Richter:innen gebunden sind. Dabei werden der gesellschaftliche und politische Kontext, aus dem die Entscheidungen hervorgingen, unsichtbar. Für ein Verständnis der politischen Natur des Rechts ist es jedoch wichtig, diese Zusammenhänge zu kennen und zu verstehen.
In diesem Seminar wird der Schleier gelüftet, der Recht von Politik trennt. Anhand konkreter Fälle wird aufgearbeitet, wie gesellschaftspolitische Ereignisse instrumentalisiert werden können, um Gesetzesvorhaben durchzusetzen – aber auch, welches gesellschaftliche Klima die Verabschiedung progressive Gesetze begünstigt. Dabei liegt der Fokus auf Rechtsbereichen, die für die soziale Arbeit von besonderer Relevanz sind, wie etwa dem Asyl- und Aufenthaltsrecht, dem Familienrecht, und dem Sozialrecht.
Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt. Die Literatur wird über Moodle eingestellt. Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit, Studienleistung ein Referat.