Philosophie der Kognition ist ein interdisziplinärer Zweig der Philosophie, der mit der Psychologie, der kognitiven Neurowissenschaft, der Robotik und weiteren Fächern zusammenarbeitet, um die Entstehung kognitiver Phänomene zu erklären – wie z.B. motorische Kontrolle, visuelle Wahrnehmung, räumliche Navigation, Erinnerung und Überzeugungen. Bei diesen Erklärungen geht es um grundlegende Fragen: Was unterscheidet die nicht-kognitive von der kognitiven Natur? Wie werden kognitive Zustände und Prozesse prinzipiell hervorgebracht? Gehören kognitive Eigenschaft nur der lebendigen Natur oder ist „künstliche Intelligenz“ vorhanden? Diese Fragen und ihre Debatten werden häufig mit den 4E-Ansätzen in Verbindung gebracht. 4E steht für „extended mind“, „enactivism“, „embodiment theory“ und „embedded mind”. Diese Ansätze nehmen sich vor, die konventionelle Wissenschaft über Kognition maßgeblich zu verändern. Sie wollen dieses Ziel erreichen, indem sie zeigen, dass die Natur geistiger Fähigkeiten nicht dadurch verstanden wird, dass neuronale Aktivitäten, also Gehirnprozesse, entdeckt und mechanistisch beschrieben werden – dies wäre nämlich die konventionelle Art um kognitive Phänomene zu verstehen. Zum anderen sollen diese Theorien eigene Ansätze entwickeln, um die Natur geistiger Fähigkeiten zu explizieren. Das Seminar führt in die geistesphilosophischen Grundlagen der 4E-Ansätze und ihre Debatte ein, macht ihre historischen Vorläufer sowie die bestehende Kritik an ihnen deutlich. Sie benötigen keine Vorkenntnisse, um erfolgreich am Seminar teilnehmen zu können.