Vor dem Hintergrund fundamentaler gesellschaftlicher Veränderungsprozesse auf dem Weg zur und im Umfeld der Französischen Revolution von 1789 werden die wichtigsten Themen und Funktionen, Gattungen und Aufgaben der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts in exemplarischer Form diskutiert und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf Indizien einer veränderten Rezeption von Kunst durch ein zunehmend amorpheres großstädtisches Publikum, wie es sich in den Besuchermassen der seit 1737 regelmäßig veranstalteten Pariser Salon-Ausstellungen und in der Literaturgattung der Kunstkritik, die durch diese Ausstellungen hervorgerufen wurde, manifestiert. Die von dieser Kunstkritik artikulierten Bewertungskriterien spiegeln die zentralen Anliegen der zeit­genössischen Kunsttheorie. Der zeitliche Rahmen der Vorlesung reicht von der späteren Regierungszeit Ludwig XIV. bis zum Aufstieg Napoleons am Beginn des 19. Jahrhunderts.

Literatur

Chastel, André: French Art. The Ancien Régime, Paris, New York 1996; Conisbee, Philip: Painting in Eighteenth-Century France, Oxford 1981; Craske, Matthew: Art in Europe 17001830. A History of the Visual Arts in an Era of Unprecedented Urban Economic Growth (Oxford History of Art), Oxford 1997; Keller, Harald (Hg.): Die Kunst des 18. Jahrhunderts (Propyläen Kunstgeschichte, 10), Frankfurt a.M., Berlin, Wien 1984/85; Levey, Michael: Painting and Sculpture in France 1700–1789 (Pelican History of Art), New Haven/Conn., London 1993; Wakefield, David: French Eighteenth-Century Painting, London 1984.