In der Museums- und Ausstellungspraxis der Nachkriegszeit war Italien mit seiner umfangreichen Museumslandschaft und seinem offenkundigen Nachholbedarf aus der veralteteten Präsentationspraxis vor dem Zweiten Weltkrieg ein Experimentierfeld innovativer Lösungen. Die Wiedereinrichtung der italienischen Museen für historische Kunst und Archäologie seit 1945 galt international als Vorbild einer avancierten, konsequent modernen Gestaltung musealer Präsentationen. Dabei ging es auch um eine radikale Neuerfindung des musealen Ausstellungsraumes nach Maßgabe des utopischen Ideals einer für die Volksbildung nutzbar gemachten ‚Ausstellungsmaschine‘. Diese Entwicklung kann exemplarisch anhand von Beispielen nachvollzogen werden, die sich in Mailand und seiner Umgebung z.T. bis heute (fast) unverändert finden lassen. An das Seminar schließt eine einwöchige Exkursion nach Mailand an (zusammen mit dem Seminar von Prof. Hemken), die voraussichtl. im Sept. 2023 stattfindet.

Für fortgeschrittener Studierende (BA ab 4. Fachsemester)! Teilnahmevoraussetzungen: Abschluss des Propädeutikums und eines Grundseminars, regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines (Ko-)Referates und (bei benotetem Leistungsnachweis) schriftliche Hausarbeit; aktive Mitarbeit auf der Exkursion. Die Anforderungen ergeben sich aus der Prüfungsordnung.

Literatur

Roberto Aloi: Musei. Architettura – Tecnica. Con un saggio di Carlo Bassi, Mailand 1962; Michael Brawne: Neue Museen. Planung und Einrichtung, Stuttgart 1965; Hans Wichmann (Hg.): Italien: Design 1945 bis heute, Basel u.a. 1988; Antonella Huber: Il museo italiano. La trasformazione di spazi storici in spazi espositivi. Attualità dell’esperienza museografica degli anni ’50, Mailand 1997; Federico Bucci/Augusto Rossari (Hg.): I musei e gli allestimenti di Franco Albini, Mailand 2005; Maria Cecilia Mazzi: Musei anni 50. Spazio, forma, funzione, Florenz 2009