Von König Artus und den Rittern der Tafelrunde bis zu Graf Dracula, von Robin Hood bis zum „Wilden Westen” – die Reihe mythischer Gestalten, vor allem aber auch mythifizierter Personen, Ereignisse, Orte und Zusammenhänge ließe sich beliebig fortsetzen.

Am Beispiel solcher Mythen und Mythifizierungen sollen in diesem Seminar Mechanismen der historischen Sinnbildung untersucht werden. Im Mittelpunkt steht die Frage danach, wie historische Vorstellungen entstehen. Welche Rolle spielen historische Mythen für diese Vorstellungen? Welche Wechselwirkungen zwischen geschichtskulturellen Verarbeitungen mythischer, mythifizierter oder historischer Zusammenhänge und Vorstellungen von Geschichte lassen sich beobachten? Und nicht zuletzt: In welchem Verhältnis stehen diese Vorstellungen von Geschichte zum wissenschaftlich fundierten „Wissen” über Vergangenheit? Letztlich wird auch die Frage zu diskutieren sein, welche Konsequenzen sich aus den gewonnenen Erkenntnissen für die Re-Konstruktion von Geschichte ergeben.