Spätestens seit der Kampagne "Deutsche Wohnen und Co. enteignen" ist das
Schlagwort der Vergesellschaftung wieder in aller Munde. Das Konzept
zielt auf ein demokratisch verwaltetes, gemeinsames Eigentum an
Produktionsmitteln, Land, Wohnungen etc. und eine weitestgehend
selbstverwaltete Ökonomie. Gehandelt wird Vergesellschaftung als
praktische Alternative zu kapitalistischen Produktions- und
Reproduktionsverhältnissen und als Schritt zu einer
sozialistisch-ökologischen Transformation. In Theorie und Praxis greifen
Überlegungen auf eine lange Tradition zurück - über die Pariser
Commune, die Arbeiter:innenräte der Novemberrevolution, kybernetische
Planung in Chile, den jugoslawischen Marktsozialismus bis hin zu immer
wieder erfolgten Fabrikbesetzungen in verschiedenen Ländern. Wir wollen
uns im Seminar mit den theoretischen Begründungen und empirischen
Beispielen dieser Tradition beschäftigen und ihre Aktualität erkunden