Seminar

Dr. Susanne Märtens 

Raum: Menzelstr. 13–15, Seminarraum 3140

 Termin: Dienstag, von 18-20 Uhr, einige Termine in Absprache zu anderen Zeiten in der Graphischen Sammlung in Schloss Wilhelmshöhe

Beginn: 01.11.2022

Im Zentrum des Seminars steht die in der Epoche des Barock entstandene graphische Gattung des Capriccio. Jacques Callot veröffentlichte 1617 eine Folge von thematisch nur lose miteinander verbundener graphischer Blätter, die „Capricci die varie Figure“, die er Herzog Cosimo II. de Medici widmete. Es handelt sich dabei um experimentelle graphische Werke, die auf virtuose Weise mit den Regelwerk der Kunst spielen, die Grenzen des graphisch Darstellbaren erproben und dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Erfindungen einbeziehen. In der Folge wird das Format der Capriccio-Serie von Künstlern wie Stefano della Bella, Salvatore Rosa, Giovanni Battista Tiepolo von Piranesi und später von Goya und zum Ende des 19. Jahrhunderts von Max Klinger aufgenommen und weiterentwickelt.

Das Seminar hat die Geschichte der druckgraphischen Gattung und die in der Forschung mehrfach aufgezeigten Bezüge zwischen Capriccio und Groteske, speziell dem bereits in der Renaissance entstandenen grotesken Ornament zum Thema. Es sind Besuche der Graphischen Sammlung Schloss Wilhelmshöhe geplant, die die wichtigsten der Werke der oben genannten Vertreter der druckgrafischen Gattung des Capriccio im Original besitzt.

 

Einführende Literatur:

- André Chastel, „Die Groteske. Streifzug durch eine zügellose Malerei", Berlin 1997.

-  Kanz, Roland, Capriccio und Groteske, in „Kunstform Capriccio", hg. Von Ekkehard Mai und Joachim Rees, Köln 1997 (im Handapparat)

- Katalog der Ausstellung „Das Capriccio als Kunstprinzip", Köln, Wallraff-Richartz-Museum 1996/97,Ekkehard Mai (Hg.).

- Ekkehard Mai und Joachim Rees (Hg.), „Kunstform Capriccio", Köln 1997.

  

Module: 

 

BA 2.1: II b1; II b2; II c; III c; VI a

MA 1.0: I 2; II 1; III 2; V2

MA 2.0: I 2; II 1; III 2; V2