Angesichts der Vielzahl gegenwärtiger Krisen und entsprechend ambivalenter Blicke in die Zukunft, stellt sich die Frage, welche Hoffnungen und Ängste Menschen in vergangenen Epochen hatten und welche Konzepte für ein besseres Leben sie entwickelten. An den bekannten Roman „Utopia“ von Thomas Morus (1516) schloss sich nicht nur ein breiter Diskurs um allgemeine Regeln für eine glücklichere Gesellschaft an, es wurden auch für soziale Teilbereiche Zukunftsvisionen entwickelt: Wie soll die ideale Stadt aussehen, wie wären Erziehung und Gesundheitswesen zu verbessern, welcher sei der ‚wahre‘ Glaube oder wie sollte eine Ideallandschaft gestaltet sein. Schließlich reisten die ersten Menschen bereits zu anderen Himmelsgestirnen – zumindest in ihrer Fantasie. Dem standen Untergangsszenarien entgegen, die durch Kriege und Seuchen geprägt waren und nicht zuletzt immer neue Bilder der Höllenstrafe entstehen ließen.

Das Seminar wird einigen dieser Zukunftsvisionen für die Zeit zwischen 1500 und 1800 im Detail nachgehen und zugleich danach fragen, welche Quellen zu diesem Thema zur Verfügung stehen.