Nachhaltige Entwicklung prägt die (inter-)nationale Politik seit das Konzept im Brundtland-Bericht von 1987 als "eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können" definiert wurde. Einerseits ist das Konzept zu einem politischen Imperativ geworden, welcher durch die von den Vereinten Nationen aufgestellten Ziele für nachhaltige Entwicklung institutionalisiert wurde; andererseits ist nachhaltige Entwicklung zu einem Schlagwort avanciert, das von verschiedensten Interessengruppen sowohl im Privatsektor als auch von Aktivist:innen verwendet wird. Dieses Seminar beabsichtigt, die vielfältigen Ebenen und Konnotationen nachhaltiger Entwicklung zu analysieren, und sowohl (Post-)Entwicklungsdiskurse als auch Schlüsselkonzepte der Nachhaltigkeitswissenschaft zu diskutieren. Während im ersten Teil des Seminars eine umfassende Einführung in das Feld der (nachhaltigen) Entwicklung gegeben wird, befasst sich der zweite Teil tiefergehend mit politischen und gesellschaftlichen Diskursen rund um das Thema Umwelt sowie deren Gerechtigkeits- und Machtdimensionen. Zuletzt wendet sich das Seminar den Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung in Extraktionsgesellschaften zu, d.h. Gesellschaften, welche vom Export natürlicher Ressourcen abhängig sind. Anhand dieser beispielhaften Problematik wirft das Seminar einen näheren Blick auf den Zusammenhang zwischen der Förderung natürlicher Ressourcen, einer gerechten Energiewende (Just Transition) und den lokalen Auswirkungen dieser globalen Dynamiken.