Das Seminar befasst sich mit der Geschichte und Struktur der Nord-Süd-Beziehungen. Zentral besprochen wird der Zusammenhang zwischen der kolonialen Expansion des Kapitalismus zu aktuellen globalen Ungleichheitsverhältnissen. Nach einer kurzen Einführung in Ansätze und Grundbegriffe der Postkolonialen Studien sowie der Internationalen Politischen Ökonomie, wird die Geschichte des europäischen Kolonialismus im Zusammenhang mit der internationalen Reproduktion von sozialen und ökonomischen Ungleichheiten analysiert. Anschließend wird die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) als Instrument der politischen und ökonomischen Behandlung von globalen Ungleichheiten in den Blick genommen. Unter Betrachtung der Agenda der deutschen EZ wird untersucht, inwiefern ihre Ausrichtung koloniale Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse fortführt. Abschließend werden Möglichkeiten und Grenzen von Post-Development und Degrowth Ansätze als Alternativen zum kapitalistischen Entwicklungsmodell diskutiert.