Mit 'Phantom Afrika' ist der französische Schriftsteller und Ethnologe Michel Leiris als wichtiger Zeitzeuge der kolonialen Raubkunst in Afrika wiederentdeckt. Die auf seiner Forschungs- und Sammlungsreise der Mission Dakar-Djibouti (1931-1933) entstandenen ethnopoetischen Tagebücher, Briefe und literarische Schriften erlauben wichtige Einblicke in die Widersprüche und Paradoxien von Feldforschung und Wissensproduktion als auch von kulturellem Erbe im postkolonialen Kontext. Das Seminar möchte diese Schriften gegenlesen und dabei deren Rezeption als auch der Frage nach dem deutschen Kolonialismus in den Museen der Gegenwart in kritischer Perspektive nachgehen. Zudem finden im Rahmen des Seminars Gastvorträge statt.