Das Seminar soll in die Themen des Master-Studiengangs "Philosophie: Umwelt Gesellschaft Kritik" einführen und wird dies anhand grundlegender Texte aus dem Bereich der Kritischen Theorie tun. Seit ihren Anfängen hat die Kritische Theorie keinen Zweifel daran gelassen, dass für eine Emanzipation der Menschen aus unfreien gesellschaftlichen Verhältnissen nicht nur eine Veränderung der Beziehungen der Menschen zueinander notwendig ist, sondern auch die Zerstörung der äußeren Natur beendet werden muss. Stellt eine „Rückkehr zur Natur” keine emanzipatorische Alternative zum Kapitalismus dar, so muss aus der Perspektive der Kritischen Theorie die gesellschaftliche Beherrschung der Natur so umgestellt werden, dass sowohl die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse als auch das Gedeihen der nicht-menschlichen Natur gesichert werden können. 
Diesem Zusammenhang von menschlicher Emanzipation und Naturschutz soll im Seminar nachgegangen werden, wofür wir uns zunächst mit den Positionen von Karl Marx, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse auseinandersetzen werden. Im Anschluss an diese „klassischen” Positionen werden wir uns mit daran anknüpfenden aktuellen Beiträgen beschäftigen, etwa von Nancy Fraser und Rahel Jaeggi, Christoph Görg und Andreas Malm. Es soll diskutiert werden, wie eine Kritische Theorie der Natur aussehen muss, mit deren Mitteln in den gegenwärtigen klimaethischen Diskursen zwischen Green Economy und apokalyptischen Ängsten Position bezogen werden kann.  
In diesem inhaltlichen Rahmen sollen die Teilnehmer:innen eigene Projektideen und Fragestellungen entwickeln, die im Seminar diskutiert werden sollen. Dafür wird eine offene Diskussionsatmosphäre hergestellt, in die unterschiedliche disziplinäre Perspektiven eingebracht werden können.