Zentral für unsere Diskussion ist die didaktische Grammatik im Kontext lernpsychologischer Erkenntnisse und aktueller methodisch-didaktischer Prinzipien und Ansätze (u.a. Focus on Form, SOS-Strategie, Automatisierung). Anhand von Videodokumentationen zu konkreten grammatischen Schwerpunkten (Konjunktiv II, Präpositionen, Nebensätze etc.) erhalten die Studierenden Einblicke in die Grammatikarbeit im realen Unterricht, die Möglichkeit zur Diskussion und die Gelegenheit zur Entwicklung eigener kreativer Ideen und Alternativen. Erörtert dabei werden unterschiedliche Grammatikkonzepte und ihr Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen und die Übungsform sowie Fragen: Wie kann Grammatikarbeit in einem kompetenzorientierten Unterricht motivierend, effektiv und kreativ gestaltet werden? Welche Funktion erfüllt sie? Wie sollten die Phasen der Präsentation, des Übens und der Anwendung aufgebaut werden? Wie könnte ein sinnvolles Training der Verwendung von sprachlichen Strukturen aussehen und wann sollte dieses stattfinden – vor oder nach ihrer Bewusstmachung? Ganz ohne eine Phase der Bewusstmachung? Wie wichtig sind dabei der pragmatische Kontext, echter Kommunikationsbezug und die Personalisierung der Inhalte? Was zeichnet „gute” Grammatikübungen aus? Usw. Das Durchspielen von kurzen Übungssequenzen im Microteaching mithilfe von Lehrwerkübungen bzw. selbst entwickelten Unterrichtsmaterialien soll helfen, bestimmte Übungsansätze auf der Handlungsebene zu erproben und zu evaluieren, um so für die Probleme aus der „echten” Unterrichtspraxis zu sensibilisieren. Die Veranstaltung hat einen Workshop-Charakter und setzt eine aktive und regelmäßige Teilnahme voraus.