Frauengestalten der Bibel haben lange Zeit keine Beachtung erfahren, bis in der feministischen Theologie ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts immer intensiver dazu geforscht wurde. Dabei hat sich nicht nur herausgestellt, wie viele verschiedenartige und interessante Frauen in der Bibel es gibt, sondern auch wie sehr ihre Wirkungsgeschichte das Leben von Frauen und Männern bis in die Gegenwart prägt. Von der Abwertung der Frauen als Töchter der ersten Sünderin Eva bis zum Ausschluss der Frauen vom priesterlichen Amt in einigen Kirchen – biblische Argumentationen werden immer noch herangezogen, um solche Positionen zu begründen. Mittlerweile hat sich die exegetische Geschlechterforschung weiter entwickelt: critical masculinity studies, queer studies, Intersektionalität – sind nur einige wichtige Meilensteine neuerer Arbeiten.