In diesem Seminar entwickeln wir eine kritische Perspektive auf den Staat als zentrale Steuerungsinstanz Sozialer Arbeit. Basierend auf den Arbeiten von Michel Foucault zur Gouvernementalität erarbeiten wir uns einen historischen Überblick über die Bedeutung des Staates für die Definition von „sozialen Problemen“ und die Regierung von professionellen Handlungsansätzen.

In einem historischen Abriss der Entwicklungen des Staates vom 18. Jahrhundert bis heute untersuchen wir unter anderem die Entstehung von Psychiatrien, Gefängnissen und der Polizei als organisierte Bewältigungsstrategien „sozialer Probleme“ wie (psychischer) Krankheit, Kriminalität und deviantem Verhalten. Des Weiteren analysieren wir die Bedeutung von Rassismus und (Post)Kolonialismus für die Soziale Arbeit heute.

Ziel des Seminars ist es, eine kritische Perspektive auf den Staat als zentrale Steuerungsinstanz Sozialer Arbeit zu entwickeln und zu verstehen, inwiefern die einzelnen Professionen der Sozialen Arbeit vor dem Hintergrund historischer Definitionen „sozialer Probleme“ gewachsen sind.