Intersektionalität hat sich als Analyseperspektive sozialer Ungleichheitsverhältnisse seit den späten 1990er Jahren in der deutschsprachigen Debatte etabliert. Intersektionale Sozialforschung steht in der Tradition einer feministischen Gesellschaftsanalyse, deren Ursprung auf das Konzept der "triple oppression" class/race/gender zurückgeht. Wir werden im Seminar das Konzept der Intersektionalität von verschiedenen Seiten kennenlernen. Eine Frage wird sein, wie die Betonung verschiedener Dimensionen im Konzept der Intersektionalität die Verschränkung ihrer Wirkungsweisen sinnvoll ergänzt, anstatt diese zugunsten eines hierarchischen Verhältnisses von Differenzen gegeneinander auszuspielen. Im Ergebnis geht es darum, eine "Grundlage für solidarische Koalitionen" zu schaffen (Ganz/Hausotter 2020).